Neulinge sollen in der Fußball-Bezirksliga für Furore sorgen. Gleich vier neue Gesichter sitzen auf den Trainerbänken aus dem Raum Mainz. Auch bei einem Wormser Spitzenklub steht ein neuer Coach am Spielfeldrand. Und von einem Aufsteiger ist womöglich Großes zu erwarten.
Überraschend sind die Trainerwechsel in der Bezirksliga nicht gekommen. Anders als bei den Profis aus der Landeshauptstadt standen die Abgänge von Albert Hoppe (FVgg Mombach 03), Uwe Amberger (SV Gonsenheim II), Günter Loos (1. FC Nackenheim) und Sven Woschnitza (TV 1817 Mainz) schon vor dem Ende der vergangenen Spielzeit fest.
Ersatz war schnell gefunden. Die Ansätze der Klubs waren unterschiedlich. Während man in Mombach und Gonsenheim mit Matthias Jordan (zuletzt TSV Ebersheim) und Dietmar Köbler (vom SV Klein-Winternheim) auf Trainer setzte, die sich in Kreisliga und Bezirksklasse ihre Sporen verdient haben, gingen die 17er und die Nackenheimer andere Wege.
Beim FCN haben in Felix Hammer und Marcus Jans zwei Spieler das Amt von Loos übernommen. Und die beiden haben gleich ein ganz klares Ziel: den Klassenverbleib sichern. Einige Stammspieler haben den Verein verlassen. Dennis Hassemer und Ilhami Bayrak wechselten zum SVW Mainz, Michael Schwitalla spielt zukünftig für die AH des VfB Bodenheim, Tim Pflieger hat seine Karriere beendet und Toptalent Marian Saar kickt neuerdings für den SV Gonsenheim. Alles Spieler, die in der vergangenen Runde die Nackenheimer Offensive geprägt haben.
Doch auch der Platz im Tor wurde vakant. Keeper Kevin Gieseking – einer der ligaweit stärksten Schlussmänner der vorigen Saison – geht freiwillig als Feldspieler in die Zweite Mannschaft. Aufgefüllt wurde der Kader vornehmlich mit Kickern jüngeren Semesters. Die Ziele beim FCN sind . also denkbar klein.
Ganz anders sieht das beim MTV aus. Hans Scheffel. Der Coach kommt vom SV Guntersblum aus der Landesliga und hat ein einfaches Motto: „Entweder spiele ich um die Plätze eins und zwei – oder gegen den Abstieg.“ Letzteres kommt für den Trainer in Mainz aber nicht infrage. Drei Spieler, die Brüder Frank und Jörg Siedentopf aus Guntersblum sowie Thomas Eichmann von Fortuna Mombach, kommen aus der Landesliga. Alexander Stieg (TSV Schott) ist der vierte Neuzugang, von dem sich Scheffel einiges erhofft.
„Ich glaube, wir gehen mit einer guten Mannschaft in die Saison. Die Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern stimmt“, sagt der Trainer, der sich erst ein bisschen an das neue Liga-Umfeld gewöhnen muss. „Die Wormser Klubs kenne ich sehr gut. Bei den Mainzer Konkurrenten kenne ich mich noch nicht so gut aus. Das wird sich aber ändern“, verspricht Scheffel.
Auch bei einem dieser Wormser Klubs hat sich einiges getan: Beim TuS Hochheim – seit Jahren ein Aufstiegskandidat – ist Trainer Andreas Großmann auf die Funktionärsebene gewechselt. Der neue Mann in der sportlichen Verantwortung ist Markus Heng. Und der hat gleich einige starke Neuzugänge zur Verfügung gestellt bekommen, damit es mit dem Gang in die Landesliga nun endlich klappt. Allein sechs Spieler aus der A-Jugend von Wormatia Worms wechselten zum TuS. Dazu kommen in Ganew Quarshi (TuS Neuhausen), Nicola D’Errico (Eintracht Herrnsheim) und Mario
Kreider (SV Horchheim) Kicker, die in der vergangenen Runde bei Ligakonkurrenten ihre Schuhe schnürten.
Die meisten neuen Gesichter bekommt man jedoch naturgemäß bei den Aufsteigern geboten. Doch ausgerechnet hier sind die Trainer allesamt alte Bekannte. Germania Eich wird von Helmut Wachtendorf trainiert. Der war schon mit dem FSV Osthofen in der Bezirksliga am Werk.
Die anderen beiden Liganeulinge werden von festen Größen der Mainzer Trainergilde betreut. Beim TSV Schott Mainz steht Bert Balte an der Seitenlinie. Bei der SG Harxheirn/Gau-Bischofsheim führt Klaus Foda das Zepter.
Mit beiden Aufsteigern ist zu rechnen. Während der TSV Schott von den meisten Konkurrenten sogar als Meisterschaftsfavorit betrachtet wird – und das wahrscheinlich nicht zu Unrecht (siehe „Bereicherung der Liga…“), können die Harxheimer sicher auch an die traditionell guten Leistungen der Aufsteiger aus der Bezirksklasse Rheinhessen-Nord anknüpfen. In der vergangenen Spielzeit landete der FSV Saulheim auf Rang fünf, der l.FC Nackenheim wurde Siebter. Dimensionen, in die sicher auch die SG vorstoßen kann. Die Mannschaft ist erfahren und wurde gut verstärkt. Und dass Trainer Foda weiß, wie man erfolgreich Fußball spielen lässt, hat er in seiner Zeit beim SVW Mainz und nun eben auch bei Harxheirn/Gau-Bischofsheim schon zu Genüge bewiesen.
Viel Neues in der Bezirksliga. Was davon nun auch gut ist, wird sich schon an diesem Wochenende wenigstens im Ansatz zeigen. Dann legen die Teams nämlich endlich wieder los.