Geschichte

1. FCN im Rückblick

Fußball wird in Nackenheim nicht erst seit Gründung des 1. Fußball-Clubs am 08. April 1953 gespielt. Bei der Turn- und Sportgemeinde 06 befand sich diese Sportart zunächst in den Anfängen. Fußball zählte noch in den 10er Jahren in weiten Kreisen der Bevölkerung als eine nicht beliebte Sportart. Betätigungsfelder waren zunächst Straßen, freie Plätze, Wiesen sowie im Herbst und Winter, abgeerntete Felder. In den 30iger Jahren schlossen sich Vereine auch in den kleineren Gemeinden den regulären Meisterschaftsrunden an. Bereits 1935 standen Teams der Turn- und Sportgemeinde 06 in den Rundenkämpfen der damaligen Verbandsrunden. „Im Brühl“, wo sich der heutige Festplatz befindet, wurde Ende der 20er Jahre ein Ententeich mit Schlacken aufgefüllt und zu einem Fußballplatz hergerichtet.

Das Gelände blieb bis 1979 in Betrieb. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges ruhte der gesamte Sportbetrieb. Am 21. März 1945 rückten die amerikanischen Truppen kampflos in der Weinbaugemeinde ein. Auf dem Platz „Im Brühl“ sammelten sich die Panzer. Der Platz kam danach einer Rodung gleich. Die Holzbalken der Tore hatte ein Bürger demontiert und zum Bau eines Hühnerstalles verwendet. Die ersten aktiven Fußballer kehrten Ende 1945 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Mit Unterstützung der nachfolgenden französischen Besatzungstruppen konnte der Platz wieder provisorisch geglättet werden. Das generelle Vereinverbot wurde 1946 etwas gelockert. Wie vor dem 2. Weltkrieg gründete Willi Grünewald wieder die TuS-Fußballabteilung. Mit Einzelgenehmigungen der Franzosen durften Freundschaftsspiele zur Austragung kommen. Bei einer Begegnung mit Bodenheim lag keine Genehmigung vor.

Der Nackenheimer Philipp Ark und Adam Horn aus Bodenheim mussten als Organisatoren einige Tage im „Kittchen“ (dem örtlichen Gefängnis) in Nackenheim verbringen. Nach der Gründung des „Südwestdeutschen Fußballverbandes“ und der Klasseneinteilung kam im Jahr 1946 Nackenheim in die Kreisklasse. Als Trainer konnte der Weisenauer Friedel Mauer verpflichtet werden. Bezahlt wurde der Coach mit Lebensmitteln. In der Runde 1946/47 übernahm der französische Sportoffizier Viktor Szeseny die Aufgaben eines Spielertrainers. Das Team arbeitete fleißig und viele Siege folgten. 1948 musste der beliebte Franzose nach Frankreich zurück. 1951/52 spielte Nackenheim in der Bezirksklasse ganz oben. Ende 1952 verließen die Fußballer den TuS. Kleine Unstimmigkeiten im Vorstand sollen der Grund für diesen Entschluss gewesen sein.

Am 8. April 1953 fand in der Gaststätte „Zum Schiff “ auf Initiative von Eugen Georg die Gründung des neuen Vereins „1. Fußball-Club Nackenheim“ statt. 199 Personen hatten sich in die Liste eingetragen. Zum ersten Vorsitzenden wählte die Versammlung Adam Bastian. Auf – und Abstiege gab es in den folgenden Jahren einige, die Spieler mussten mit selbst genähten Trikots vorlieb nehmen. Und es blieb nicht beim Fußball allein. 1969 entstand eine Leichtathletikgruppe, Mutter und Kind Turne und Jedermannturnen, zei Jahre später kam eine Damenmannschaft hinzu. Seit 1974 bis 2005 gab es eine Trampolingruppe. Damenvolleyball wurde ab 1977 gespielt und ist jetzt eine Mixetgruppe. Die Taekwondo-Sportler gibt es ab dem Jahre 1992 und zählt mittlerweile zu den großen Abteilungen im FC. Der letzte Neuzugang war die Gründung einer Tanzgruppe im Jahre 2004. 2006 zählt der Verein über 830 Mitglieder. Werner Baum