Das heutige Pokalspiel gegen den Nachbarn aus Lörzweiler endete 3:2 nach Verlängerung. Die Gäste zeigten sich insgesamt im Vergleich zum Spiel am Sonntag deutlich verbessert und kämpferisch hoch motiviert. Zudem hatte Lörzweiler heute auch mehr personelle Auswahl als noch vor zwei Tagen, was sich als kleiner Vorteil erwies. Wir waren über die gesamte Zeit zwar die leicht feldüberlegene Mannschaft, ohne jedoch zwingend zu sein. Wer Chancen auslässt, muss immer mit Gegentoren rechnen – so war das auch heute:
Personell gegenüber Sonntag leicht verändert, starteten wir etwas weniger druckvoll in die Partie als noch im Punktspiel. Im Spielaufbau fehlte zeitweise Präzision und Linie und Torchancen wurden in geringerer Folge erspielt, als am Sonntag. Dennoch hatten wir mehrfach die Gelegenheit zur Führung, ohne diese jedoch zu nutzen. So kam es wie es kommen musste: Nach einem kapitalen Schnitzer in der Innenverteidigung verloren wir etwa 30m vor unserem Tor den Ball; der Gegner zog davon und erzielte mit einem Flachschuss in die linke untere Torecke das 0:1 (27.). In dieser Form darf dies einfach nicht passieren und von Spielern die mit diesen Talenten und Qualitäten ausgestattet sind kann man nur erwarten, dass sie diese Fehler jetzt konsequent abstellen.
Nach dem Gegentor waren wir nur kurz geschockt und kamen dann in eine Phase in der über die Flügel schon kombiniert wurde. Raccioppa, Fassnacht, Friedrich und Blaum wurden aktiver und insbesondere Fassnacht begann in dieser Phase mit viel Bewegung für Unruhe in der gegnerischen Defensive zu sorgen. Nach einer sehr schönen Direktspielkombination über rechts wurde dann mit viel Übersicht der freie Mann am Strafraum gesucht. Friedrich zögerte keine Sekunde und verwandelte sehr schön zum 1:1 (36.). Nur in dieser kurzen Phase konnten wir unser Potential andeuten. Mit 1:1 ging es auch in die Pause.
Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die Erste: Viel Stückwerk bei einem leichten optischen Übergewicht für unser Team. Danach erarbeiteten wir uns wieder zwei, drei kleinere Chancen, die allerdings erneut wirkungslos verpufften. Auch Lörzweiler kam nun plötzlich zu Torchancen, da wir viel zu weit von den Gegenspielern entfernt standen und in der Defensive keine Zweikämpfe suchten. In einer Spielsituation musste unser heutiger Torwart Kevin Gieseking Kopf und Kragen riskieren, als ein Gegenspieler alleine auf ihn zulaufen konnte. So etwas darf nicht vorkommen und solche Situationen können in Ligaspielen schnell Punkte kosten. Insgesamt fehlte es in dieser Phase deutlich an Ordnung in unserer Defensive.
Das 2:1 für unsere Mannschaft fiel dann erneut aus einer mal wieder etwas konsequenter ausgespielten Situation: In der 57. Minute setzte sich die linke Mittelfeldseite über Blaum und Raccioppa schön durch. Der resultierende Flankenball landete genau vor dem heranstürmenden Michael Petrak, der per Direktschuss die Führung erzielte. Petrak zeigte heute erneut eine gute Leistung – man kann ihn offensichtlich immer „aus dem Hut zaubern“ und er belohnt dies mit guten Leistungen und Toren.
Nach dem Führungstreffer kam leider keine Ruhe in unser Spiel und in der 59. Minute ersetzte Glaser den heute auf der Defensivposition im Mittelfeld agierenden Jans, der seine Aufgabe über weite Strecken ordentlich gelöst hatte. Das Spiel veränderte sich danach mehr zu einem Kampfspiel: Lörzweiler gab sich mit einem drohenden Pokal-Aus so früh noch nicht zufrieden und entwickelte mehr Druck nach vorne. Wir erarbeiteten uns daraus Kontergelegenheiten, die wir aber nicht nutzten und mussten in der Defensive mehr Arbeit verrichten als uns lieb war.
In der 70. Minute kam dann Spannpinato für Petrak in die Partie. In der Folgezeit gab es Chancen auf beiden Seiten und wir hätten in dieser Phase erneut eine Vorentscheidung herbeiführen können und müssen. Nur vier Minuten später kam dann auch noch Spielertrainer Vieten für den völlig abgekämpften Friedrich in die Partie, um das defensive Mittelfeld zu stärken. Schon bis zur 80. Spielminute bauten die Männer aus der Nachbargemeinde dann mehr und mehr Druck auf und Gieseking kam mehr und mehr unter Beschuss. Dazwischen konnten wir immer wieder Chancen erarbeiten, die allerdings alle weiterhin ungenutzt blieben. Fast schon folgerichtig führte dann ein Stellungsfehler zum 2:2 Ausgleich für die Gäste (84.). Wir waren im eigenen Strafraum nicht Herr der Situation und die Gäste nutzten dies konsequent aus. Mit 2:2 ging die Partie dann unter der Leitung des aus meiner Sicht stets etwas überfordert wirkenden aber auch nicht schlechten Referees in die Verlängerung.
Spielerisch verarmten unsere Aktionen jetzt zeitweise noch weiter als zuvor, doch nahmen wir endlich den Kampf an. So konnten wir uns rasch auch wieder vom anstehenden Druck der Gäste befreien und insgesamt möchte ich sagen, waren wir in der Verlängerung wieder die bessere Mannschaft. Unsere Aktionen waren nun zeitweise wieder zielführend und Christoph Glaser konnte im Anschluss an eine gelungene Kombination zwei Verteidiger überspielen und entschlossen zur 3:2 Führung in der 102. Minute abschließen.
Nach dem Seitenwechsel konnten wir etwas mehr Kontrolle ins Spiel bringen als über große Teile der regulären Spielzeit, doch erneut nutzten wir unsere Chancen nicht. Im Falle eines Freistosses sogar kläglich. Ein 4:2 wäre dennoch mehrfach möglich gewesen. Lörzweiler kam noch zweimal gefährlich vor unser Tor und in beiden Fällen konnte der souveräne Gieseking den Ball vor dem heranstürmenden Gegner sichern. In beiden Situationen gingen die Gegenspieler ohne Rücksicht in den bereits liegenden Torwart – blieb die erste Situation noch ungeahndet, so führte die Zweite, absolut berechtigt, zu einer Ampelkarte gegen einen Gästespieler (117. Minute). Mit cleverness spielten wir die Zeit dann zu Ende und zogen nach quälend langen 120 Minuten, die wir nur uns selbst zu verdanken hatten, in das Pokalviertelfinale ein.
Insgesamt gab es heute kein schönes Spiel zu sehen. Wir können besseren und vor allem fehlerärmeren Fußball spielen. Dennoch muss man auch solche Spiele gewinnen. Mit dem Ergebnis kann ich nur zufrieden sein – im Pokal zählt nur „weiter“ oder „raus“ und besser wie „weiter“ geht nun eben nicht. Am Sonntag in Mainz müssen wir uns sehr steigern und besseren, konsequenteren und auch etwas attraktiveren Fußball zeigen, sonst kommen wir in Schwierigkeiten. Die eine oder andere taktische und personelle Veränderung ist hierzu angedacht.
An dieser Stelle möchte ich mal einen Spieler hervorheben. Für mich, erneut, bester Spieler in unseren Reihen war Stefan Afonso. Der Verteidiger spielt seit geraumer Zeit konsequent seinen Part, macht keine „Ausflüge“, versucht keine Dinge zu tun um sich hervorzuheben und erfüllt genau die Aufgabe die er zugewiesen bekommt und dazu ist er noch regelmäßig im Training. Da kann ich nur sagen: „Vorbildlich“ und „weiter so!“ Einen Gruß und beste Genesungswünsche möchte ich noch Steffen Cernohorsky und Helmut Schley zukommen lassen. Gute Besserung!
Unser nächstes Spiel ist am Sonntag um 15Uhr gegen Vitesse Mayence in Mainz-Bretzenheim. Die Mannschaft und der Verein würden sich sicher über zahlreiche Unterstützung aus unserer Gemeinde sehr freuen! Durch den heutigen Erfolg sind wir auch für den Bezirkspokal qualifiziert. In der ersten Runde dieses Wettbewerbs treffen wir in der kommenden Woche aus den FSV Nieder-Olm I. Wie es im Kreispokal weiter geht, wird sicher auch in der Tagespresse angekündigt.
Aufstellung: Gieseking, Bayrak, Afonso,St., Serti, Jans, Fassnacht, Blaum, Raccioppa, Friedrich, Petrak, Afonso,D.
Auswechslungen: Glaser für Jans (59.)
Spannpinato für Petrak (70.)
Vieten für Friedrich (74.)
Tore: 1:1 Friedrich (36.)
2:1 Petrak (57.)
3:2 Glaser (102.)