Sensationelle Wende nach dem 0:2

Bezirksklasse: Spitzenreiteter FSV Saulheim sah beim Verfolger 1. FC Nackenheim nach 70 Minuten wie der sichere Sieger aus

Der 1. FC Nackenheim hat den Abstand auf Spitzenreiter FSV Saulheim auf vier Punkte ver­kürzt. Im direkten Duell drehte das Team von Günter Loos die Partie binnen fünf Minuten.

Günter Loos wusste gar nicht so recht, wem er als erstes um den Hals fallen sollte. Nach dem Abpfiff des Bezirksklassen-Schlagers zwischen dem Tabellenführer FSV Saulheim und dessen ärgstem Verfolger 1.FC Nackenheim, gab es zu viele Helden für den FC-Trainer. „Ich bin emotional noch total aufgekratzt", sagte Loos kurz nach Spielende. „Was mein Team nach dem Rückstand noch geschafft hat, das war sensationell. Ich habe eine richtig tolle Mannschaft."
Innerhalb von fünf Minuten haben die zweitplatzierten Nackenheimer dem Spitzen­reiter die erste Pleite zugefügt. Zweimal Mark Handrich (80./82.) und einmal Christian Weihrauch (85.) hatten die Partie gedreht. Zwei Namen mit dreifacher Wirkung.
Dabei hatte Loos gar nicht mehr mit einem Erwachen seiner Spieler gerechnet. „Ich habe den Zuschauern am Rand gesagt: Wir können heu­te noch fünf Stunden spielen und schießen kein Tor mehr." Trotz der Nackenheimer Überlegenheit in der zweiten Hälfte, schien sich die Zuver­sicht beim sympathischen Schnauzbartträger immer mehr in Luft aufzulösen.
Grund war sicherlich die enttäuschende Leistung von FCN-Stürmer Michael Schwitalla. Der Neuzugang aus Bo­denheim ackerte viel, vergab aber reihenweise gute Tor­chancen. Doch nicht nur der ehemalige Landesliga-Kicker stand in den entscheidenden Phasen neben sich. Vor allem am ersten Durchgang wussten die Nackenheimer Offensi­vakteure Tim Pflieger, Ilhami Bayrak und Mark Handrich nichts mit den guten Zuspie­len des starken Dennis Hassemer anzufangen. Das über­raschende Führungstor der Gäste durch Simon Schmitt war, abgesehen von einem Schwitalla-Kopfball an den Pfosten, das einzige High­light. Das Bild änderte sich erst nach der Pause.
Der Tabellenführer kam dann zwar nur selten aus der eigenen Hälfte raus, nutzte aber eine der wenigen Chan­cen eiskalt. Paul Wolf mogelte einen Freistoß elegant ins Netz der Nackenheimer (71.). „Wahrscheinlich hat sich der Gegner dadurch zu sicher gefühlt", vermutete Loos. „Wir haben dann einfach wei­ter nach vorne gespielt und verdient drei Tore gemacht." Über den Doppelpack von Mark Handrich freute sich der Coach besonders. „Der Junge hat heute Geburtstag und sich damit selbst beschenkt." Für FSV-Trainer Axel Brummer war die erste Saisonniederla­ge durchaus zu verschmerzen. „Ich glaube, dass meine Jungs umbekümmert genug sind und das sehr schnell wegste­cken", sagte Brummer, der al­lerdings das Zustandekom­men des Misserfolgs bemän­gelte. „Nach unserer 2:0-Führung haben wir über die Au­ßen zu viel zugelassen. Das darf uns einfach nicht mehr passieren."
Mit dem 3:2-Erfolg im letz­ten Spiel der Hinrunde hat für Loos der Kampf um die Meis­terschaft erneut begonnen. „Jetzt können wir wier nach oben schauen."


Neuzugang Mark Handrich (Mitte) glich die Spitzenbegegnung mit einem Doppelpack aus. Der Nackenheimer bejubelte später sogar noch den 3:2-Siegtreffer von Teamkollege Christian Weihrauch. • Foto: Rüdiger Mosler

1. FC Nackenheim:
Giesekin Jans, Klasen, Künnecken Scholz, Hammer, Handric Hassemer, Bayrak (90. Serti Pflieger (67. Weihrauc Schwitalla (89. Schley).
FSV Saulheim: Finkenauer lancu, S. Kornely, Ivens Palm, Denz, Schmitt (i Kröhl), M. Kornely, Stingl Pupalovic (79. Schlegemilcl Wolf.