Geduldig auf die Chance gewartet

Bezirksliga: SV Weisenau schlägt taktisch disziplinierten FC Nackenheim in der Schlussphase und feiert fünften Saisonsieg

Bezirksligist SVW Mainz hat in Nackenheim vorgeführt, was neben fußballerischem Können eine weitere Eigenschaft einer Spitzenmannschaft ist: Geduld. Die Weisenauer wurden selbst mit zunehmender Spieldauer nicht nervös und fuhren am Ende doch noch souverän den Sieg ein.


Zafer Yokus (gelb-schwarzes Trikot) sah sich als einzige FCN-Spitze oft einer Überzahl an Gästespielern gegenüber. Hier wird der Stürmer von Patrick Braesecke (Mitte) und Oral Cetin gedoppelt. Dennoch kam Yokus zu seinen Chancen.

In der 78. Minute zappelte der Ball erstmals im Netz. Alwin Schwarzkopf hatte die Kugel nach rechts gespielt, Christoph Hönnscheidt startete steil, nahm die Kugel mit und zog eine halbhohe Flanke an den Fünf-Meter-Raum des 1. FC Nackenheim. Arta Djahandschiri erzielte per Flugkopfball das erlösende l :0 für die Weisenauer.

„Nach diesem Treffer hatten wir die Räume um nachzulegen. Das haben wir dann ja auch sehr schön gemacht“, freute sich SVW-Trainer Patrick Bieger. Und wahrlich: Die Tore zum 2:0 und 3:0 für die Gäste waren Treffer wie aus dem Lehrbuch. In der 82. Minute landete eine Flanke von Michael Riedel bei Djanhandschiri. Der Stürmer spielte per Hacke auf Ralf Hoffmann weiter und der SVW-Kapitän lupfte den Ball aus vollem Lauf über den Nackenheimer Torwart Kevin Gieseking in die Maschen.

Seinen zweiten Treffer leitete der Weisenauer Spielführer dann sogar noch selbst ein. Hoffmann schlug den Ball auf den rechten Flügel zu Riedel. Der flankte mal wieder und Hoffmann, der mittlerweile in den gegnerischen Strafraum gelaufen war, erzielte per Volleyabnahme das 3:0 (90.+1), das im Endeffekt einen etwas zu hohen aber zweifellos verdienten Sieg der Weisenauer bedeutete.

Über 90 Minuten waren die Gäste die spielbestimmende Mannschaft. Die Nackenheimer standen sehr tief und lauerten auf Konter. Doch das machte der Liganeuling lange Zeit sehr gut. „75 Minuten lang waren wir taktisch sehr diszipliniert und gefährlich. Am Ende mussten wir dem hohen Tempo jedoch Tribut zollen“, kommentierte FCN-Trainer Günter Loos das Spiel.

Vor allem vor der Halbzeit hatten die Platzherren sogar einige sehr gute Möglichkeiten durch Gegenstöße. Doch wie bei den Weisenauern fehlte meist Fortune im Abschluss. „Zur Pause hätte es eigentlich auch 3:3 stehen können“, merkte Loos an und hatte damit völlig Recht.

Doch im Gegensatz zu den Nackenheimern vermochten es die Gäste, in der Schlussphase sogar noch zuzulegen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas schläfrig, fingen die Weisenauer 20 Minuten vor Schluss wieder damit an, die Leidenschaft der ersten Halbzeit auf den Platz zu bringen. Und auch das Umschalten von Abwehr auf Angriff und das konsequente Nachrücken bei eigenem Ballbesitz klappte plötzlich. „Das war heute ein Manko von uns. Aber daran werden wir noch arbeiten. Dafür sind Andreas Zeller und ich ja hier“, sagte Bieger mit Blick auf seinen Kotrainer.

Und trotz kleinerer Mängel war das SVW-Duo natürlich mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Es war immerhin der fünfte Sieg im fünften Saisonspiel. Worüber sollte man sich da auch ernsthaft beschweren? Christian Vogt

1. FC Nackenheim: Gieseking -Jans – Serti, Klasen, Hammer -Blaum (81. Pflieger), Scholz, Handrich, Saar, Bayrak – Yokus.
SVW Mainz: Huhle – Cetin, Diederichs, Schwarzkopf, Hoppe (49. Kleber) – Braesecke (62. Hönnscheidt), Delic (86. Dündar), Hoffmann, Riedel – Djahandschiri, Tasci.