Im direkten Aufeinandertreffen zweier abstiegsgefährdeter Teams behielt der TSV Zornheim II am heutigen Tag mit 4:1 die Oberhand. Auch in dieser Höhe geht der Sieg der Heimelf in Ordnung. Zornheim hatte die insgesamt besser besetzte Mannschaft und war über 90 Minuten die Elf, die einfach deutlicher demonstrierte, dieses Spiel gewinnen zu wollen. So wird es für uns nun ganz eng im Kampf gegen Vitesse Mayence, Klein-Winterheim II und Co. um die Plätze am Tabellenende. Doch der Reihe nach:
Erneut von Ausfällen geplagt, Kapitän Glaser auf der Arbeit, Bayrak, Künneken, Sudrow auf der Arbeit, mögliche Verstärkungen aus der A-Jugend auf Abschlussfahrt, einige junge Spieler im Einsatz bei unserer ersten Mannschaft und Verstärkungen aus den Reihen der AH aus persönlichen Gründen verhindert, mussten wir leider mal wieder mit einer „dünnen Personaldecke“ zu unserem Spiel nach Zornheim fahren. Zudem war Libero Vieten angeschlagen und mit Haag (Studium), Cernohorsky (Krankheit) und Βastian (Rekonvaleszent), saßen drei Männer auf der Bank, die zuvor nicht trainieren konnten.
Vieten konnte dann nach zurückhaltendem Aufwärmprogramm – entgegen der eigenen Erwartung – ins Spiel starten. Die ersten Minuten des Spiels sahen sofort eine läuferisch aktivere Mannschaft des Gastgebers. Wir waren sofort in die Defensive gedrängt und hatten dabei Schwierigkeiten uns nach Balleroberungen aus der eigenen Hälfte zu befreien. Bis zur 25. Spielminute blieb es dennoch beim 0:0, da Grub im Tor und Afonso in der Abwehr einige Male toll retten konnten. In der 26. Minute ging Zornheim dann mit 1:0 in Führung: Auf unserer linken Defensivseite setzte sich ein Zornheimer gleich gegen zwei unserer Spieler durch, legte den Ball dann an Libero Vieten vorbei und schoss unhaltbar ins lange Toreck. In dieser Situation fehlte eindeutig die notwendige Aggressivität im Zweikampf, oder vielleicht auch mal das kleine und angemessen umgesetzte taktische Foulspiel. Bis zur Halbzeit hatte Zornheim noch zwei bis drei weitere gute Chancen, doch unser auch heute wieder sehr gut spielende Torwart Grub konnte jeweils retten. So ging es mit 1:0 für Zornheim in die Halbzeit. Das Ergebnis spiegelte den Spielverlauf weitgehend wieder. Unser Spiel nach vorne fand in der ersten Halbzeit nicht statt.
Für die zweite Halbzeit hatten wir uns einiges vorgenommen, schließlich ging es gegen einen direkten Konkurrenten. Tatsächlich spielten wir jetzt hier und da auch einmal etwas besser nach vorne, ohne allerdings gleich Chancen zu erarbeiten. Die Angriffe verpufften oft rund 30m vor dem Tor der Heimelf.
In der 60. Spielminute erhöhte Zornheim dann auf 2:0. Auf unserer linken Abwehrseite konnte die Heimmannschaft ungestört Doppelpässe spielen, da unsere Spieler zu weit vom Gegenspieler entfernt standen. So drang Zornheim dann in Überzahl in unseren Strafraum ein, der Ball kam von der Außenbahn nach innen und nach einem Zusammenprall von Verteidiger Leber, Libero Vieten und dem Gästestürmer lag der Ball im Netz. Ein halbes Eigentor und absolut überflüssig schon durch die Entstehung im Mittelfeld.
In der Folgezeit kamen wir dann zu zwei exzellenten Torchancen: Zuerst setzte Friedrich aus rund 23m einen direkten Freistoss gegen den Innenpfosten des Heimtors. Von dort sprang der Ball leider aus dem Tor heraus. Diese Situation müssen unsere Stürmer eigentlich antizipieren und den Abpraller verwerten. Stattdessen konnte Zornheim ungestört klären. Nur wenige Minuten später erspielten wir uns eine Chance über Afonso, Racioppa und Friedrich. Eine Flanke von rechts landete dann rund 2m vor dem Tor auf dem Fuß von Spampinato, der den Ball völlig freistehend über das Tor setzte. Wenn wir in dieser Phase clever und fokussierter sind, kann es binnen nur drei Minuten 2:2 stehen, doch so führte Zornheim weiter mit 2:0.
In der 65. Spielminute ersetzte dann Haag im Mittelfeld Walter, der insgesamt wieder seine Möglichkeiten gut auszuschöpfen wusste. Nur wenige Minuten später setzte sich Zornheim erneut auf unserer linken Seite durch und gleich drei Spieler drangen allein gegen unseren Libero in den Strafraum ein. Vieten hielt daraufhin den ballführenden Spieler am Trikot fest, was der Schiedsrichter sah und zu Recht als Strafstoß bewertete. Erneut hatte sich die linke Mittelfeld- und Abwehrseite sehr einfach ausspielen lassen. Resultat war das 3:0 durch einen souverän verwandelten Strafstoß.
In der 70. Spielminute ersetzte Cernohorsky, trotz akuter Krankheit, Leber in der Abwehr. Nur etwa fünf Minuten nach diesem Wechsel spielten wir dann, wie leider nur so selten am heutigen Tag, mal kurz wieder gut durch unser Mittelfeld. Erneut kam die Flanke dann von Außen auf Spampinato und diesmal traf er dann aus rund drei Metern zum 1:3. Wer nun an eine aufopferungsvolle Schlussphase glaubte, der sah sich getäuscht. In der 82. Spielminute machte Zornheim dann den berühmten „Sack“ zu, als ein Schuss aus rund 26m unhaltbar in die rechte Ecke unseres Tors einschlug. In der Folgezeit kam es zu keinen Torchancen mehr und das Spiel endete 4:1 für Zornheim II.
Mit Leistungen wie dieser verdient man keine Punkte auf fremden Platz. Wir blieben heute fast alle unter unseren Möglichkeiten und dies in einer Phase der Saison, in der es um alles geht. Auch wenn der eine oder andere Spieler vielleicht den Verein verlässt, oder seine Karriere beendet, so muss man von jedem verlangen können, sich bis zur letzten Sekunde des 30. Spieltags für den 1.FC Nackenheim mit aller Macht einzusetzen.
Ich bin überzeugt, wir präsentieren uns am kommenden Wochenende gegen SNK Bosnjak Mainz schon in einer anderen Verfassung. Hoffentlich können wir dann wieder einmal auf den einen oder anderen Spieler zurückgreifen, der uns heute offensichtlich schmerzlich gefehlt hat. Sollte dies nicht der Fall sein, dann müssen wir kämpfen, kämpfen, und nochmals kämpfen. Ein Sieg und ein Unentschieden aus den verbleibenden zwei Spielen sollte nach Lage der Dinge ausreichend sein, um am Ende den sicher rettenden 13. Rang zu belegen. Sollten wir schlechter als Rang dreizehn platziert sein, müssen wir auf die Mithilfe anderer Vereine hoffen. Eventuell steigen aus unserer Klasse so auch nur ein, zwei oder drei Teams ab. Den letzten oder vorletzten Tabellenplatz können Nieder Olm II und Lörzweiler schon nicht mehr verlassen.
Abschließend noch das Restprogramm der abstiegsbedrohten Teams:
09. TSG Hechtsheim II 34 Punkte Lörzweiler (a) Vitesse Mayence (h)
10. TSV Zornheim II 34 Punkte Ebersheim (a) Nieder Olm II (h)
11. SV Ober Olm 32 Punkte Klein-Winternheim II (a) Croatia Mainz (h)
12. Vitesse Mayence 30 Punkte Oppenheim (h) Hechtsheim II (a)
12. 1.FC Nackenheim II 30 Punkte Bosnjak Mainz (h) Udenheim/Sörgenloch (a)
14. SV Klein-Winterheim II 28 Punkte Ober Olm (h) Oppenheim (a)
15. FC Lörzweiler 19 Punkte Hechtsheim II (h) Bretzenheim 12 (a)
16. FSV Nieder Olm II 16 Punkte Bretzenheim 12 (h) Zornheim II (a)
1.FC Nackenheim: Grub, St. Afonso, Leber, Fassnacht, Vieten, Racioppa, Walter, Bettinger, D. Afonso, Friedrich, Spampinato
Auswechslungen: Haag für Walter (65’)
Cernohorsky für Leber (70’)
Im Kader: Bastian
Torschützen: 3:1 Spampinato (75’)