Klaus Foda am Ende restlos bedient

Bezirksliga: SG Harxheim/Gau-Bischofsheim kassiert verdiente Heimniederlage- 1.FC Nackenheim vergibt Konterchancen

Die Zigarette danach diente Klaus Foda, dem Trainer der SG Harxheim/Gau-Bischofsheim, zur Frustbewältigung. Soeben hatte seine Mannschaft eine enttäuschende Niederlage einstecken müssen. Am neunten Spieltag der Bezirksliga Rheinhessen verlor die Spielgemeinschaft auf eigenem Platz gegen den FC Nackenheim mit 0:1.

Das Kellerduell sollte der SG eigentlich als Befreiungsschlag dienen. Das Gegenteil war der Fall. Die erste Hälfte gehörte eindeutig den Gästen, die kompakt standen und geordnet nach vorne spielten. Foda fand für das Spiel seiner Mannschaft deutliche Worte: „Wir waren nicht präsent und sind rumgelaufen wie ein Hühnerhaufen“.

Die erste Chance der Partie gehörte allerdings den Gastgebern. Einer guten Flanke von Nino Serago in der 12. Minute ließ Michael Taesler einen Kopfball folgen, der vom Nackenheimer Torwart ebenso pariert wurde wie der anschließende Nachschuss von Marcus Afonso.

Sieben Minuten später folgte der Schreck für die SG: Über die rechte Seite gelangte eine halbhohe Hereingabe zu FC-Stürmer Alexej Kretow, der den Ball mit Übersicht prallen ließ, so dass Offensivspieler Matthias Betzner unbedrängt in den langen Winkel einschießen konnte. Der Torschütze war kurzfristig für den angeschlagenen Stürmer Nils Seifert in die Startelf gerutscht. Eine Maßnahme, die FC-Trainer Marcus Jans ebenso freute, wie das Ergebnis: „Wir wollten den Sieg von
letzter Woche bestätigen und hier mindestens einen Punkt mitnehmen.“

Ganz zufrieden war der junge“ Übungsleiter jedoch nicht mit dem Auftritt seines 1.FC Nackenheim. „Das 2:0 müssen wir setzen. Da sind wir noch zu grüm hinter den Ohren“, meinte Jans zu den zahlreichen vergebenen Konterchancen.

Eine kuriose Situation ereignete sich acht Minuten vor dem Seitenwechsel. Ein langer Schlag der Nackenheimer senkte sich im gegnerischen Fünfmeterraum und SG-Keeper Dennis Meuner wehrte das Spielgerät, geblendet von der Sonne, unfreiwillig mit dem Gesicht ab. Wenig später bat der souveräne Schieds richter Jochen Metzger aus Göllheim zum Pausentee. In dieser „grauenvollen ersten Halbzeit wollten einige meiner Spieler bloß keinen Sonnenbrand bekommen“, kommentierte Foda das energiearme Auftreten und fügte hinzu: „Das hat mit Bezirksliga nichts zu tun.“

Nach dem Wechsel zeigten die Platzherren mehr Engagement. Die Drangphase gipfelte in der Großchance durch den Kapitän Oliver Petri, der aus kurzer Distanz über das Tor zielte (62.). Die Kräfte der SG-Akteure ließen nach. Die Nackenheimer hatten noch beste Möglichkeiten, das Ergebnis zu erhöhen: Mal stand Keeper Meuner im Weg, mal rettete ein Abwehrspieler auf der Linie, öfters kam der letzte Pass nicht an.

Der Abstiegskampf wird für beide Mannschaften weitergehen. An diesem Sonntag war es aber Klaus Foda, der nach dem Abpfiff alleine und deprimiert abseits des Spielfeldes stand.

SG Harxheim/Gau-Bischofsheim:
Meuner – Petri, Lasars-ki, Ouachchen, Kessel – Serago (75. Rauser), Afonso (45. Roth), Krimmel, Wobig – Taesler (45. Lehbrink),Heeg.

1. FC Nackenheim:
Grub -Scholz – Schreiber, Eckhard, Serti – Hammer, Blaum (85. Klasen), Friedrich (70. Seifert), Betzner (65. Herold) -Afondo, Kretow


Der Gau-Bischofsheimer Stürmer Kevin Haag (Nummer 10), der in dieser Saison schon fünf Treffer erzielt hat, wurde von der Nackenheimer Abwehr kalt gestellt. • Foto: Bernd Eßling