Fehlt Fiam die nˆtige Qualit‰t?

Italiener müssen sich in einem niveauschwachen Spiel dem 1. FC Nackenheim geschlagen geben – Gäste noch ungeschlagen

Der 1. FC Nackenheim bleibt in der Fußball-Bezirksklasse ungeschlagen. Bei Fiam Italia holte die Rheinfront-Elf den vierten Sieg im sechsten Spiel.
1:3(1:0)

Auch ein Gegentreffer kann seine positive Seite haben. „Wir müssen fast froh sein, dass wir hier in Rückstand geraten sind", sagte Günter Loos nach dem Gastspiel seines l .FC Nackenheim bei Fiam Itaha Mainz. „Das 0:1 war wie ein Weckruf für meine Elf." Aufgeweckte Nackenheimer drehten den Spieß rum und siegten am Ende klar mit 3:1 (0:1). Damit bleibt der FCN-in dieser Bezirksklassen-Saison weiter ohne Niederlage.
Sollte sich die Mannschaft aber häufiger so präsentieren wie gestern im ersten Durchgang, wird die erste Pleite nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ohne Tempo und ohne Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen gingen die Nackenheimer zu Werke, und machten es Fiam dadurch recht einfach, Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalten. Bis auf zwei gute Chancen durch Christian Weihrauch in der Anfangsphase brachte der FCN nichts zustande in dieser äußerst mäßigen Partie.
Auch hinten leisteten sich die Gäste einige Patzer: Ein Freistoß von Suad Zulic, von der linken Seite aufs lange Eck gezogen, flog unberührt durch den Fünfer ins Tor (4L). „Wir haben Zulics Qualitäten bei Standards ausdrücklich angesprochen", kritisierte Loos. „Wenn wir da eine Zweimannmauer hinstellen, dann passiert gar nichts."
Die Pausenansprache des Trainers fiel etwas deftiger aus und zeigte schnell ihre Wirkung: Der FCN agierte nach dem Seitenwechsel wesentlich zielstrebiger und energischer. Nach schöner Vorarbeit auf dem rechten Flügel durch Tim Pflieger schoss Mark Handrich den Ausgleich (53.). Das Spiel war nun deutlich lebhafter, beide Teams kamen zu Chancen. Zulic traf mit einem Freistoß nur die Latte (62.), eine Bogenlampe von Salvatore Paterno hätte sich fast ins Tor gesenkt. In der Defensive ging bei Fiam die Ordnung aber immer mehr verloren, große Lücken zwischen Mittelfeld und Abwehr gaben den Gästen Raum zum Kombinieren. Eine schöne Stafette über Handrich und Weihrauch schloss Pflieger mit dem 2:1 ab (74.), kurz danach setzte Ilhami Bayrak die Kugel nach feinem Solo an den Pfosten.
Die einzige Ausgleichschance für die Italiener vergab Zulic, dessen Linksschuss FCN-Keeper Kevin Gieseking parierte. Dass ausgerechnet der Libero ein paar Einschusschancen hatte, zeigt deutlich, wie harmlos das Fiam-Offensivspiel gestern Mittag war. „Wir müssen uns in der Winterpause unbedingt personell verstärken", forderte Tramer Angelo Casa. „Einige haben einfach nicht die nötige Qualität für diese Klasse." Auf Keeper Pasquale Patria trifft dies allerdings nicht zu, auch wenn er beim 20-Meter-Schuss von Dennis Hassemer zum 3:1 in der Nachspielzeit alles andere als gut aussah.
Casa bemängelte auch die Einstellung seiner Kicker. „Nach Rückschlägen lassen sie die Köpfe hängen, da kommt dann einfach viel zu wenig." Für den Coach ist sonnenklar: „Das wird ein ganz schwieriges Jahr für uns. Es geht nur um den Klassenerhalt. "

Fiam Italia Mainz: Pasquale Patria – Zulic – D’Avino, Paolo Patria (72. Meale) – Casa – Tas-demir, Casciello (89. Vella), Utro (79. Cruciano), Marino, Paterno – Sallemi.

1. FC Nackenheim: Gieseking -Jans – Engelhardt, Klasen -Handrich, Hammer, Bayrak, Hassemer, Scholz (83. Schley) – Pflieger (79. Afonso), Weihrauch.


Das Bild täuscht: Auch wenn in dieser Szene ein Fiam-Kicker seinem Nackenheimer Gegenspieler die Kugel wegschnappt, waren zumindest im zweiten Durchgang die Gäste oft einen Schritt schneller – und siegten am Ende mit 3:1.