Das heutige Spiel gegen die erste Mannschaft des TSV Ebersheim ging verdient mit 5:0 verloren. Die Heimelf war uns in fast allen Belangen überlegen, zeigte mehr körperlichen Einsatz und war 90 Minuten lang gewillt, das Spiel zu gewinnen. Wir haben uns durch den robusten körperlichen Einsatz der Ebersheimer beeindrucken lassen und waren nicht im Stande, unser Potential auch nur ansatzweise abzurufen.
Nach einer recht ausgeglichenen Anfangsphase kam Ebersheim in der elften und in der vierzehnten Minute mit einem Doppelschlag zu einer schnellen 2:0 Führung. Das erste Tor fiel, da wir in der Situation Mann gegen Mann sehr mangelhaftes Kopfballverhalten zeigten. Das zweite Tor wurde durch einen Ballverlust im defensiven Mittelfeld möglich. Zusätzlich wurde im Anschluss an den Ballverlust nicht konsequent und im Kollektiv nachgesetzt. In der Folgezeit spielten wir zeitweise desolat und ließen den Gegner einfach ungestört agieren. Körperliche Robustheit und Härten der Heimelf führten zeitweise schon sehr früh zu vereinzelter Resignation auf unserer Seite. In der fünfundzwanzigsten Spielminute hatte Ebersheim eine hundertprozentige Torchance, die zu unserem Glück vergeben wurde. So entgingen wir nur knapp einem frühen Rückstand mit drei Toren Abstand.
Nach etwa dreißig Minuten kamen wir dann zu zwei guten Chancen. Kurzzeitig hatten wir wieder einen Zugang zu unserem spielerischen Potential gefunden und ließen den Ball durch das Mittelfeld laufen. Über Serti und Bettinger schlossen wir leider ohne Erfolg ab. Nur eine Minute später traf Fassnacht aus rund zwanzig Meter leider nur einen Verteidiger mit seinem Schuss. Ansonsten hätte es durchaus gefährlich werden können. Danach verloren wir wieder komplett den Faden und Ebersheim übernahm wieder die Spielkontrolle. In der vierzigsten Spielminute zeigten wir erneut ein miserables Abwehrverhalten und die gegnerischen Offensivspieler konnten sich in unserem Strafraum mehrfach den Ball zuspielen. Schlussendlich erzielten die Ebersheimer dann das 3:0. Mit diesem Ergebnis ging es dann in die Pause.
Die zweite Hälfte begannen wir mit Daniel Afonso anstelle von Salvatore Spannpinato im Sturm, so dass das über die letzten Wochen sehr erfolgreiche Sturmduo Bettinger und Afonso wieder vereint war. Kurzfristig versuchten wir dann auch, die in der Halbzeit angesprochenen Fehler und Unzulänglichkeiten abzustellen und aggressiver und konzentrierter Fussball zu spielen. Doch nach wenigen Minuten fielen wir in den alten Trott zurück und Ebersheim hatte wieder leichten Feldvorteil.
In der 60. Spielminute erzielte die Heimelf das 4:0. Grund für das Tor war eindeutig das mangelhafte Umschalten von Offensive auf Defensive – als der Ball über unsere Torlinie rollte standen drei unserer Mittelfeldspieler in der Spielhälfte des Gegners. Mit diesem Abwehrverhalten im Mittelfeld kann keine Mannschaft erfolgreich bestehen.
In der 63. Spielminute kam es dann zu einem brutalen Foul an Dogan Serti. Der Ball war schon weit entfernt und der Angriff galt nur dem Spieler. Dennoch zeigte der Schiedsrichter nur die gelbe Karte – für mich eine krasse Fehlentscheidung. Diesem Verhalten, einem offensichtlich absichtlichen Foulspiel, muss Einhalt geboten werden – insbesondere bei diesem Spielstand. Das Foul war auch Grund für die spätere Auswechslung von Dogan Serti, der noch zu unseren besseren Spielern zählte. Spielentscheidend war diese Szene natürlich nicht – dafür waren wir heute leider viel zu schwach.
In der 66. Spielminute kam Matthias Bastian für Christoph Glaser, der nach über Wochen konstant starker Leistungen heute nicht zu seinem Spiel fand. In der 70. Minute machte der ansonsten ordentlich pfeifende Schiedsrichter seinen zweiten wichtigen Fehler: Joachim Blaum verlor nach umkämpftem Zweikampf im gegnerischen Strafraum den Ball. Im Anschluss schlug der Ebersheimer Spieler unserem Mittelfeldspieler Blaum mit der Faust ins Gesicht. Der Schiedsrichter wollte dies nicht gesehen haben. Er sagte, er habe sich nur auf den Ball konzentriert. Aus meiner Sicht die zweite klare rote Karte, die nicht gegeben wurde. Allerdings gilt stets, dass der Schiedsrichter nur dann etwas bewerten und bestrafen kann, wenn er es auch gesehen hat. Festzuhalten bleibt, dass wir auch gegen einen dezimierten Gegner heute wohl nicht mehr erfolgreich gewesen wären. Schuld an der Niederlage war also aus meiner Sicht nicht der Schiedsrichter, sondern in erster Linie unsere schwache Spielweise.
In der 77. Spielminute erhöhte Ebersheim dann auf 5:0, da wir wieder nicht konsequent gegen den Mann gearbeitet hatten und da die gegnerischen Spieler heute schneller und aggressiver auf den Ball gingen. Nur vier Minuten später musste Dogan Serti dann verletzt vom Platz. Für ihn kam Michael Petrak zu einem Kurzeinsatz. Das Spiel plätscherte nun seinem Ende entgegen und Ebersheim ging verdient mit 5:0 als Sieger vom Platz – auch in dieser Höhe in Ordnung.
Heute haben wir ohne gelernten Torwart gespielt. Im Tor stand unser gelernter Libero oder Mittelfeldspieler Sebastian Haag. Er hat seine Sache exzellent gemacht und ich glaube, viele Ebersheimer kämen bis jetzt nie auf die Idee, dass sie heute keinen „echten Torwart“ in unserem Tor gesehen haben. Ganz tolle Sache und vielen Dank für die Bereitschaft ins Tor zu gehen. Daneben spielte heute Moritz Mergen zum ersten Mal diese Saison in einem Punktspiel über 90 Minuten. Auch er hat ordentlich gespielt und heute für ihn wichtige Praxis bekommen. In einigen Szenen hat er hoffnungsvolle Ansätze gezeigt. Hoffentlich verläuft sein nächster Einsatz über 90 Minuten für unsere Mannschaft erfolgreicher.
Nach den Partien gegen Croatia Mainz und Oppenheim war dies wohl bisher das schlechteste Spiel unserer Elf in dieser Saison. Jetzt hilft nur nach vorne zu schauen und die zwei wichtigen „Endspiele“ der nächsten Wochen – gegen den Letzten (Nieder-Olm II) und den Vorletzten (Lörzweiler) zu gewinnen. Dies würde einen versöhnlichen vorzeitigen Abschluss des Spieljahres bedeuten, das für uns „tatsächlich“ ja erst im Februar mit dem Nachholspiel gegen Bosnjak Mainz endet. Am nächsten Wochenende kehren hoffentlich alle heute fehlenden Akteure zurück und wir können mit unserer bestmöglichen Startaufstellung in das wichtige Heimspiel vor unserem tollen Publikum gehen.
Ich weis genau, dass diese Truppe ganz tollen Fußball bieten kann und bin davon überzeugt, dass alle Spieler im nächsten Spiel wieder mit hundertprozentiger Leistung zeigen wollen was in ihnen steckt. Deshalb freue ich mich auf kommenden Sonntag.
1.FC Nackenheim II: Haag, Stefan Afonso, Leber, Serti, Bayrak, Glaser, Mergen, Fassnacht, Blaum, Spannpinato, Bettinger
Auswechslungen: Daniel Afonso (45’) für Spannpinato
Matthias Bastian (66’) für Christoph Glaser
Michael Petrak (81’) für Dogan Serti
Im Kader: Vieten
Tore: Fehlanzeige