2. Punktspiel 2.Mannschaft:
1.FC Nackenheim II – FC Lörzweiler (26.08.2007)
Endlich: Der erste „Dreier“ ist eingefahren. Was uns in Nieder-Olm durch eigenes Verschulden verwährt blieb, das gelang heute zwar mit Mühen, aber schlussendlich hoch verdient mit 6:2 gegen den FC Lörzweiler. Wir haben es uns selbst schwerer gemacht als nötig und den Gegner zweimal zurück ins Spiel gebracht. Schon zur Halbzeit hätte dieses Spiel entschieden sein müssen, doch dem war leider nicht so:
Von der ersten Minute an waren wir heute das Team mit der besseren Spielanlage, mit mehr Übersicht und insgesamt auch mit mehr Qualität. Aus dieser Überlegenheit resultierten schon in der Anfangsphase viele gute Chancen, die leider allesamt nicht genutzt wurden. Das 1:0 fiel dann fast folgerichtig aus einer Situation, die eigentlich nur bedingt als Chance bezeichnet werden kann: Ein Abpraller aus dem Strafraum landete vor Fassnacht, der zog direkt aus rund 15m Torentfernung ab, traf dabei Daniel Afonso am Kopf und von dort aus flog der Ball unhaltbar unter die Querlatte. Hoch verdient, aber in der Entstehung glücklich.
In der Folgezeit waren wir weiter dominant. Insbesondere im Mittelfeld waren wir spielerisch deutlich überlegen: Mit Racioppa, Blaum, Fassnacht, Friedrich und Serti standen allesamt Spieler auf dem Platz, die eine gute Spielanlage, eine gute Technik und die notwendige Erfahrung und Übersicht mitbringen, um den Ball schön zirkulieren zu lassen. Bis zur 40. Minute änderte sich an der grundlegenden Situation nicht viel: Chancen über Chancen für Nackenheim und Lörzweiler kontinuierlich stark mit Defensivarbeit befasst. Aber weiterhin stand es nur 1:0, da wir erneut, wie am letzten Wochenende, nicht in der Lage waren unsere Möglichkeiten zu nutzen und eine frühe Vorentscheidung herbeizuführen. So kam es wie es kommen musste: Lörzweiler kam kurz vor der Pause zweimal vor unser Tor. In der ersten Situation rettete der Pfosten und in der zweiten Situation bedankte sich der stets gefährliche Spielertrainer des Aufsteigers mit dem Ausgleich. Wer den Gegner zu solchen Situationen einlädt, der braucht sich über solche Treffer nicht zu wundern. Daran müssen wir dringend weiter arbeiten. In der Halbzeit gab es die entsprechenden Kommentare.
Nach dem Wideranpfiff waren wir sofort wieder die deutlich bessere Mannschaft und erspielten wieder Chancen am laufenden Band. Doch bedurfte es der Cleverness von Joachim Blaum und der Sicherheit von Daniel Afonso, um erneut in Führung zu gehen: Blaum setzte sich in der 60. Minute schön am linken Flügel durch, ging bis zur gegnerischen Grundlinie und zog dann in den Strafraum. Dort wurde er unmotiviert zu Fall gebracht und den fälligen Elfmeter setzte Daniel Afonso souverän in die Maschen. Aus meiner Sicht wäre jetzt der Weg frei gewesen, um mit Sicherheit und Kontrolle dieses Spiel zu gewinnen. Leider kam es erst etwas später dazu, denn kaum zehn Minuten nach dem Führungstreffer war es erneut der spielintelligente Spielertrainer aus der Nachbargemeinde, der nach einer Flanke von rechts, trotz enger Bewachung, das 2:2 erzielte, was den Spielverlauf eigentlich komplett auf den Kopf stellte. Die Serie von verpassten Chancen vorne und das große Pech hinten schienen uns vorerst treu zu bleiben.
Zu diesem Zeitpunkt war der rekonvaleszente Friedrich bereits nicht mehr auf dem Platz: Seine Kraft reicht heute erst mal für gute rund 50 Minuten, auf denen wir aufbauen können. Sein großes Potential war immer wieder erkennbar und die körperliche Leistungsfähigkeit wird er sich nun Stück für Stück wieder aufbauen. Er wurde durch unser Mittelfeldtalent David Simmet ersetzt, der sofort nach seiner Einwechslung Druck nach vorne entwickelte und dabei half, potentielle Gegenstöße der Gäste schon im Keim zu unterbinden. So etwa nach 65 Spielminuten hatte man von draußen dann das Gefühl, dass unsere Aktionen nun endlich zwingender wurden.
Auch Matteo Racioppa musste dann vom Feld: Der vor kurzem erst aus dem „Heimaturlaub“ zurückgekehrte Mittelfeldspieler hatte sehr viel für den Spielaufbau gemacht und war lange Zeit sehr weite Wege gegangen. Für ihn rückte Andreas Bettinger aus dem Sturm in die Mitte und Salvatore Spannpinato nahm in der 67. Minute Bettingers Platz im Sturm ein.
Die Entscheidung leiteten dann zwei sehr gute Aktionen von eben diesem Andreas Bettinger ein, der mit einem Doppelschlag in der 69. und 73. Minute eine komfortabel scheinende 4:2 Führung herausschoss. Ab diesem Moment kam Lörzweiler nur noch ein einziges Mal vor das Heimtor – da musste unser erneut starker und sehr sicherer Torwart Peter Grub wegen eines Stellungsfehlers der ansonsten erneut guten Defensive um Libero Ilhan Bayrak und die Innenverteidiger Steffen Cernohorsky und Stefan Afonso, Kopf und Kragen riskieren. Erst jetzt strahlten wir etwas Ruhe und Kontrolle aus.
In der 83. Minute ersetzte Steffen Jans, der sich seinen Einsatz mit großem Engagement im Training verdient hatte, den abgekämpften Dogan Serti auf der defensiven Mittelfeldposition. Die endgültige Entscheidung besorgte dann Joachim Blaum etwa vier Minuten vor dem Spielende: Er erkannte im Ansatz eine Leichtsinnigkeit des ansonsten guten Gästetorwarts, bedrängte ihn konsequent, eroberte den Ball und erzielte dann aus kurzer Distanz das 5:2. Den Schlusspunkt setzte Peter Fassnacht mit seinem sehenswerten 6:2 in der 90. Spielminute.
Alles in Allem kann und muss man von einem verdienten Sieg sprechen. Über die gesamten 90. Minuten waren wir deutlich die bessere Mannschaft. Gefahr strahlte bei den Gästen nur der Spielertrainer aus. Wir waren allerdings erneut nicht in der Lage, frühzeitig eine mögliche Entscheidung zu erzwingen. Das muss sich ändern. Solche Spiele müssen zur Halbzeit so gut wie entschieden sein. Zum Glück haben wir „die Kurve noch bekommen“ und endlich drei Punkte gewonnen. Mit fünf Punkten sind wir nun im Mittelfeld der Tabelle. Am nächsten Wochenende gilt es aus meiner Sicht ganz klar weitere Punkte auf das eigene Konto zu buchen und die eigene Position im Mittelfeld der Tabelle zu untermauern. Dies muss mit diesem Kader und bei dieser Qualität bei Vitesse Mayence machbar sein.
Zuvor treffen wir am Dienstag um 19Uhr (Treffpunkt 18Uhr) vor heimischer Kulisse erneut auf den FC Lörzweiler, diesmal in der dritten Runde im Kreispokal. Alles andere als ein Sieg wäre eine herbe Enttäuschung. Am Dienstag werden auch einige Spieler wieder dabei sein, die heute aus terminlichen Gründen gefehlt haben. Sie können bei dieser Gelegenheit ihre „Bewerbungsunterlagen“ für das Spiel am kommenden Woche abgeben.
Aufstellung: Grub, Bayrak, Afonso, Cernohorsky, Fassnacht, Serti, Blaum, Racioppa, Friedrich, Afonso, Bettinger
Auswechslungen: Simmet für Friedrich (55’)
Spannpinato für Racioppa (67’)
Jans für Serti (84’)
Im Kader: Petrak, Vieten
Torschützen: 1:0 Afonso, Daniel
2:1 Afonso, Daniel
3:2 Bettinger, Andreas
4:2 Bettinger, Andreas
5:2 Blaum, Joachim
6:2 Fassnacht, Peter