Vorsitzender Werner Kleinz erhält aus den Händen von Karin Augustin Präsidentin des Sportbundes Rheinhessen die Urkunde C-Lizenz Vereinsmanager. Die feierliche Übergabe fand am Sonntag, 13.01.2008 im Berno-Wischmann-Haus im Rahmen eines Sektfrühstückes für alle Lehrgangsteilnehmer statt.
Vereinsmanagerausbildung 2007
Erfahrungsbericht
Geschafft! Fünf lange Wochenenden in fast drei Monaten waren nötig, damit wir ans Ziel gelangten. Wir, das ist eine Gruppe von (meist) unermüdlichen Sportlern und engagierten Ehrenamtlern, die bereit sind, eine Aufgabe innerhalb der Vereinsleitung zu übernehmen oder schon ausüben. Und das Ziel war die C-Lizenz als Vereinsmanager.
Zugangsvoraussetzungen zu diesem Lehrgang gibt es keine (außer der Mitgliedschaft in einem zum Sportbund Rheinhessen gehörenden Verein). Allerdings wird während des Kurses „gesiebt“. Nein, nicht durch die Klausur. Es gibt zwar eine anspruchsvolle schriftliche Prüfung in der Nacht des letzten Samstags. Die schafft aber jeder, der bei den Fachvorträgen aufgepasst hat. Das Selektionsverfahren nennt sich „Anwesenheit“. Wer mehr als drei Fehlstunden hat, wird zur Prüfung nicht zugelassen.
Ich glaube, das war das erste Lernziel der Ausbildung. Eine Managementposition in einem Verein kostet Zeit. Die muss man zur Verfügung stellen. Auch wenn es im Moment eigentlich gerade mal nicht so passt.
Und die Themen: Vereinsrecht, Steuern im Verein, Organisation des deutschen Sports, Versicherungen… Da fallen einem beim Lesen der Überschriften schon die Augen zu. Gut, die Themen sind wirklich trocken, die Referenten sind es nicht.
Beispiel: Freitagabend. 19:00h. Nach 10 Stunden Unterricht ist meine Aufnahmefähigkeit bei Null, meine Ohren sind auf Durchzug gestellt, und meine Augenlider wiegen 5 Kilo (jedes). Da kommt Irene Klempan, setzt sich auf den Tisch, und erzählt über die Regularien und Vergütungen für Vereinsmanager. In einer Weise, dass ich hellwach jedes ihrer Worte fasziniert in mich aufnehme. Diese 90 Minuten waren spannender als ein Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft.
Überhaupt waren alle Referenten nicht nur in der Lage, mir neues Wissen zu vermitteln, sie verstanden es auch, mich glauben zu lassen, dass ich dieses neue Wissen brauche. Ich verstehe jetzt mehr von den Steuerbelastungen eines Sportvereins als von meiner eigenen Einkommenssteuererklärung.
Und dann meine Mitstreiter um den neuen Titel. Obwohl aus den verschiedensten Vereinen und in den verschiedensten Altersgruppen, waren wir doch von Anfang an eine echte Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützte und motivierte. Eine starke Truppe!
Allerdings war unser erster gemeinsamer öffentlicher Auftritt nicht gerade ein Erfolg. Unser Besuch bei der Mainzer Rhein Zeitung brachte weder uns in die Schlagzeilen noch Fraukes Mädels neue Trainingsanzüge (trotz ihrer Schmeicheleien bezüglich der Handballberichterstattung in gerade diesem Blatt).
Auch beim Lotto-Spielen hatten wir wenig Glück. Die Teilnahme an den Veranstaltungen „Sex mit 49“, „Super Sex“ und „007“ machten uns nur um Erfahrungen reicher. Wenigstens hat uns der Referent der Lotto-Gesellschaft entscheidende Tipps gegeben, wie die Vereine mit Lotto immer gewinnen.
Intern lief es wesentlich besser. Die 100-Jahr-Feier des Turnvereins, das Weihnachts-Schwimmen des Schwimm-Clubs, das Sommercamp des ukrainischen Taek-Ruder-Wan-Fußballvereins und die Kaffeefahrt nach Appenheim waren perfekt organisiert und wurden in der Seminarzeitung nur deshalb nicht erwähnt, weil sie nach Redaktionsschluss dargeboten wurden.
Und selbst unsere Fernseh-Auftritte während der Rhetorik-Übung wurden von den Zuschauern wohlwollend kommentiert.
In solch einer Umgebung macht das Lernen Spaß. Ich glaube, wir haben uns alle auf unsere gemeinsamen Wochenenden gefreut. Und ich vermisse sie ein bisschen.
Ein Wort zum Essen. Dieses wurde im Bistro des Berno-Wischmann-Hauses eingenommen. Es war international, abwechslungsreich, immer frisch und gut zubereitet, und ausreichend. Da könnte man direkt nur mal so hingehen.
Fazit für uns: Wir sehen uns wieder. Im nächsten Frühjahr. Vereinsmanager B-Lizenz- Ausbildung. Rhetorik bei Fischer-Drumm. Und dann beim Seminar der VBG. Und dann vielleicht in Laubenheim zum französischen Barbecue. Ich könnte ja mein Schalotten-Gemüse mitbringen.
Fazit für Euch: Nix wie hin! Es lohnt sich! Neulinge im Vereinsmanagement werden sich nach der Ausbildung wesentlich sicherer auf diesem mit Fallstricken und Fußangeln gespickten Terrain bewegen und die alten Hasen werden erfahren, was sie in der Vergangenheit alles falsch gemacht haben. Und Spaß macht es auch!
Peter Hendler
TV Dienheim