

Zwischen dem 1. FC Nackenheim II und dem FSV Nieder-Olm II ging es zur Sache

Am heutigen Spieltag trifft unsere noch immer ersatzgeschwächte Mannschaft auf die erste Mann-schaft von Alemannia Laubenheim. Im Hinspiel feierte man seinerzeit einen glücklichen 0:2 Erfolg in Laubenheim, der erst in den letzten Minuten des Spiels durch zwei exzellente Kontersituationen zu Stande kam. In den letzten Wochen holte die Mannschaft des heutigen Gastvereins recht kontinuier-lich Punkte und gute Ergebnisse. Dies hat auch zu einer deutlichen Verbesserung der Tabellensituati-on für den Gast geführt. Mit dem Abstieg haben die Gäste nun nichts mehr zu tun. Folgende Spieler stehen unserem Team wahrscheinlich erneut nicht zur Verfügung: Eckhard, Schreiber, Schwitalla, Friederich (1. Mannschaft); Simmet (Reise); Künneken, Mattern, Fastnacht (Verletzung); Haag (Prü-fungen). Die Einsatzmöglichkeit von Weihrauch ist zudem fraglich. Es wird also recht schwer werden, hier und heute gegen den Gast drei weitere Punkte einzufahren. Dennoch ist dies selbstverständlich wie immer das Ziel in einem Heimspiel und vielleicht können ja erneut die Spieler aus der A-Jugend überzeugend einspringen.
Situation in der Kreisliga Mainz-Ost
Unsere zweite Mannschaft hat derzeit 43 Punkte auf ihrem Konto. Zum Vergleich: Die letzte Saison wurde, nach großer Steigerung gegenüber der vorangegangen Saison, mit 34 Punkten und dem Klas-senerhalt beendet. Dies bedeutet, vier Spieltage vor dem Ende, Rang acht in der Tabelle. Hierbei ist man punktgleich mit dem TUS Marienborn auf Rang sieben. Alemannia Laubenheim belegt aktuell Rang zehn mit 34 Zählern. Der Klassenverbleib unserer Mannschaft steht bereits rechnerisch fest.
Abstiegsrennen: Nimmt man an, dass vier Mannschaften aus der Kreisliga absteigen, so ge-nügen derzeit 35 Punkte zum sicheren Verbleib in der Spielklasse. Auf den möglichen Ab-stiegsrängen stehen aktuell der TSV Mommenheim II (22 Punkte), SNK Bosnjak Mainz (16 Punkte), TSG Hechtsheim II (15 Punkte) und der SV Ober-Olm (8 Punkte). Direkt davor steht Fiamitalia Mainz (26 Punkte). Alle genannten Mannschaften haben je 26 Spiele absolviert. Von den aufgeführten Teams ist nur noch SNK Bosnjak Mainz ein verbleibender Gegner un-serer Mannschaft (30. Spieltag).
Aufstiegsrennen: Ein sehr große Anzahl geschossener Tore ist nicht gleichbedeutend mit der Tabellenführung. Dies stellt derzeit die SG Udenheim/Sörgenloch eindrucksvoll unter Be-weis. Trotz 108:34 Toren (60 Punkte) steht die Mannschaft derzeit nur auf Rang zwei der Ta-belle. Klassenprimus ist der TSV Ebersheim mit „nur“ 69:23 Treffern, dafür aber mit 61 Punk-ten. Diese beiden Mannschaften sollten die Titelfrage wohl unter sich ausmachen. Der Dritt-platzierte (TV 1817 Mainz II) und der Viertplatzierte (1. FC Schwabsburg), sind mit 52 bzw. 51 Punkten wohl bereits zu weit weg. Unsere Mannschaft empfängt in der kommenden Woche im Heimspiel den TSV Ebersheim und kann so noch einen kleinen Einfluss auf das Titelrennen ausüben.
Insgesamt bleibt es also sehr spannend in der Kreisliga Mainz-Ost, wenngleich in diesem Jahr wohl am Ende eine deutlich niedrigere Punktzahl zum Klassenverbleib ausreichen könnte, als im letzten Jahr. Die Meisterschaftsfrage wird über die Konstanz und Nervenstärke in den nächsten vier Wochen entschieden. Möglicherweise kann unser Team mit einem Punktgewinn oder Sieg gegen den TSV Ebersheim einen Einfluss ausüben.
Nach einigen weniger erfolgreichen Auftritten unserer personell stark gebeutelten zweiten Mannschaft in den vergangenen Wochen, musste das Team um Romanus Simon beim gefürchteten Aufsteiger Vorwärts Orient Mainz antreten. Das Spiel fand bei großer Hitze auf dem Hartplatz im Stadtteil Bret-zenheim statt und wieder konnten nur mit Schwierigkeiten dreizehn Spieler aufgeboten werden. Dies gelang tatsächlich nur durch die Hilfe der A-Jugend (Christopher Politano und Robin Balser), sowie der AH-Mannschaft (Heiko Krämer).
Nach nur sieben Spielminuten ging unsere Mannschaft bereits in Führung: Eine Freistoßflanke von Interimskapitän und Libero Björn Vieten drückte Romanus Simon aus kurzer Distanz zum 0:1 über die Linie. In der Folgezeit dominierten lange Bälle vor das Tor von Vorwärts Orient das Geschehen und immer wieder wurde es gefährlich. In der 25. Spielminute kam es dann wieder zu einem Freistoß aus dem Halbfeld. Erneut fand die Flanke von Björn Vieten den aufgerückten Romanus Simon. Dieser wurde außerhalb des Fünfmeterraums vom Torwart der Mainzer eindeutig behindert, setzte sich den-noch willensstark durch und traf zum vermeintlichen 0:2. Der ansonsten sehr gute Schiedsrichter er-kannte den Treffer allerdings nicht an. Er hatte die Situation völlig falsch beurteilt und auf ein Foul unseres Spielertrainers entschieden.
Bis zur Halbzeit kam die Heimelf dann etwas besser ins Spiel, da unsere Mannschaft nicht konse-quent die Zweikämpfe im Mittelfeld suchte. So kam es, dass der wieder bärenstarke Peter Grub ein-mal in letzter Sekunde vor dem Gästestürmer retten musste. Zudem hatte unser Team bei einem Frei-stoß von Vorwärts Orient das Glück, dass der Ball von der Querlatte vor die Torlinie prallte. So ging es mit einer 0:1-Führung in die Pause. Insbesondere die jungen Spieler Tobias Mondel (der wegen sei-ner beruflichen Situation kaum trainieren kann) und Christopher Politano (Debüt über 90 Minuten bei den aktiven Mannschaften) hatten sich bis dorthin wirklich sehr gut verkauft. Die größte Gefahr für das gegnerische Tor ging aber, wie so oft, von Romanus Simon aus. Ansonsten hatte die wieder einmal komplett neu formierte Mannschaft geschlossen agiert und sich sehr kämpferisch präsentiert. Spieleri-sche Elemente waren bis dorthin leider kaum zu sehen – dies lag aber auch an dem holprigen Platz und den sehr leichten Bällen.
In der zweiten Halbzeit machte die Heimelf sofort Druck. Genau dies war in der Halbzeit erwartet und besprochen worden. Aus einer verstärkten Defensive heraus fuhr unser Team dann in der 52. Spiel-minute einen Konter über Romanus Simon, den nun noch stärker werdenden Christopher Politano und Michael Petrak. Nach 50m Lauf in höchstem Tempo war es erneut Romanus Simon der zum 0:2 einnetzte. Nach diesem Treffer nahm die Aggressivität der Hausherrn spürbar zu. Gleichzeitig entfern-te sich Vorwärts Orient immer weiter von fairem Sport. Das Spiel wurde immer härter und unsere Mannschaft musste zunehmend mit persönlichen Drohungen und Beschimpfungen leben. Insgesamt blieb man aber von unserer Seite recht ruhig.
In der 71. Spielminute Kamen die Hausherren nach längerer Zeit mal wieder gefährlich vor das Tor unserer Mannschaft. Ein Flankenball von links fand im Fünfmeterraum den Fuß eines Stürmers und von dort ging der Ball unhaltbar unter die Latte unseres Tores. Wieder einmal hatte nur eine Fußspitze gefehlt und unser Verteidiger hätte das Tor verhindern können. Das 1:2 machte Vorwärts Orient sicht-bar Mut und in unserem Team war für einige Sekunden eine gewisse Verunsicherung zu spüren. Nach dem erneuten Anstoß stürmte die Heimelf dann recht wild und unkoordiniert nach vorne und nach einer wichtigen Balleroberung am eigenen Strafraum kam es dann zur wahrscheinlich besten Szene unserer Mannschaft im gesamten Spiel: Christopher Politano überlief am rechten Flügel seinen Ge-genspieler und drang nach einem Spurt über mehr als den halben Platz in den Strafraum ein. Dort legte er überlegt auf den aufgerückten und kurz zuvor eingewechselten Robin Balser quer. Dieser nahm den Ball direkt und erzielte so das wunderschöne und vorentscheidende 1:3. Es muss an dieser Stelle einfach erwähnt werden, dass der A-Jugendliche zuvor an diesem Tag bereits den Rotenberg-lauf über zehn Kilometer Distanz in Nackenheim absolviert hatte. Trotzdem war er bereit auszuhelfen. Seinen vorbildlichen Einsatz für unseren Verein krönte er selbst mit diesem Tor.
Danach wurde es extrem unschön auf dem Platz in Bretzenheim: Zuerst erhielt der Kapitän der Haus-herrn nach einer brutalen Tätlichkeit an Romanus Simon die rote Karte. Zudem drohte er unserem Spielertrainer danach noch auf geradezu unglaubliche Weise. Als der vom Platz verwiesene Spieler dann nach großen Diskussionen und tumultartigen Szenen endlich den Platz verlassen hatte, da kam er plötzlich und unerwartet in vollem Tempo zurück auf das Feld gestürmt, um unseren Spielertrainer erneut zu attackieren. Dies konnte gerade noch verhindert werden. Eine geradezu unglaubliche Sze-ne, die hoffentlich vom zuständigen Sportgericht entsprechend geahndet wird.
Der Schiedsrichter unterbrach daraufhin für einige Minuten das Spiel, um die Geschehnisse niederzu-schreiben. Wenige Sekunden nach Wiederbeginn kam es nach einer Beleidigung und einer erneuten Tätlichkeit an Romanus Simon zu einem weiteren Platzverweis gegen die Heimelf. Das Spiel drohte nun komplett außer Kontrolle zu geraten. Nach großen Tumulten und Aktionen bei denen die Fairness von Seiten der Platzherrn weiter mit den Füßen getreten wurde, ging es nach rund fünfminütiger Un-terbrechung erst wieder mit Fußballsport weiter.
Erstaunlich – aber die Heimelf stürmte in der Folgezeit auch mit nur acht Feldspielern munter weiter. Dies eröffnete gute Konterchancen für unsere Mannschaft. Nach schneller Kombination über den an-geschlagen ins Spiel gegangenen Christoph Glaser war es dann Michael Petrak der in der 85. Spiel-minute mit dem 1:4 Klarheit über den Sieger und den Verlierer dieser Begegnung schaffte. Nach rund 55 Minuten Gesamtspieldauer in der zweiten Halbzeit beendete der Schiedsrichter dann diese Be-gegnung. Dass dieses Spiel überhaupt ein reguläres Ende finden konnte, war im Wesentlichen der Verdienst eines Stürmers der Heimelf. Der erfahrene Spieler wirkte sehr positiv auf seine zum Teil extrem aggressiven Mitspieler ein. Er verhinderte möglicherweise eine weitere Eskalation. Insgesamt war es ein toller Erfolg unserer Mannschaft, insbesondere in anbetracht der Gesamtsituation und der Rahmenbedingungen während der Partie.Solche Zustände wie am Sonntag bei Vorwärts Orient Mainz erlebt, sind auf Dauer gesellschaftlich nicht zu akzeptieren.
Die zweite Mannschaft hat derzeit, sicher auch aufgrund der angespannten Personalsituation im Verein, einen etwas schwereren Stand als noch vor einigen Wochen. So mussten nun schon mehrfach angeschlagene Spieler über 90 Minuten spielen, um überhaupt eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen zu können. Vor zwei Wochen im Mainzer Stadtteil Laubenheim standen unter anderem Spieler mit Knie- und Rückenbeschwerden, gebrochenem Fußzeh oder einer Blasenentzündung für ihren 1.FC Nackenheim auf dem Platz.
Das Spiel in Laubenheim wurde über weite Strecken von den Hausherrn dominiert, ohne dass sich jedoch daraus viele Chancen für die Laubenheimer ergaben. Die größte Tormöglichkeit für die Platzherrn stellte ein berechtigter Foulelfmeter dar, den Peter Grub in exzellenter Weise parieren konnte. So ging es mit einem etwas schmeichelhaften 0:0 in die Pause.
Auch nach der obligatorischen Spielunterbrechung baute Laubenheim sofort wieder großen Druck auf. Bis zum Strafraum unserer Mannschaft spielte die Heimelf nun sehr schnellen und guten Fußball, zeichnete sich jedoch gleichzeitig durch eine bemerkenswerte Abschlussschwäche aus. Kam tatsächlich einmal ein Schuss auf das Tor unserer Mannschaft, war unser Torwart stets aufmerksam zu Stelle.
Mit fortschreitender Spieldauer rückte die Heimelf nun immer weiter auf und versuchte das Führungstor regelrecht zu erzwingen. Zwei vermeintlichen Treffern der Hausherrn versagte der Schiedsrichter zu Recht die Anerkennung, in einem Fall wegen gefährlichen Spiels und im zweiten Fall wegen Abseits. Die immer unkontrolliertere Spielweise der Laubenheimer eröffnete unserer Mannschaft natürlich Raum für Konter und in der 86. Spielminute konnte der Ball bis vor des Gegners Tor transportiert werden. Dort war es dann Michael Petrak, der das Spielgerät aus kurzer Distanz zum 0:1 über die Linie drücken konnte.
In den verbleibenden Minuten setzte Laubenheim dann alles auf eine Karte und sogar der Torwart der Platzherrn agierte nun fernab von seiner eigentlichen Aufgabe in unserer Spielhälfte. Diese Einladung nahm dann Spielertrainer Romanus Simon in der 90. Spielminute per Sololauf über den ganzen Platz zum 0:2 an. So konnten wir, als die eigentlich unterlegene Mannschaft, einen wichtigen „Dreier“ vom Laubenheimer Ried nach Nackenheim entführen. Für den Gegner sicher ein bitterer Tag und für unsere Mannschaft, gerade in anbetracht der Verletzungsmisere, eine große Freude.
Am vergangenen Wochenende hieß die Aufgabe dann zu versuchen, aus Mainz-Ebersheim nicht mit leeren Händen zurückzukehren. Im Vergleich zum Spiel in Laubenheim verschärfte sich die Kadersituation noch weiter, unter anderem auch da die wichtigen Stammspieler Michael Schwitalla, Jens Friederich und Philipp Schreiber in den Kader der 1. Mannschaft aufrücken durften.
Dennoch mit der Hoffnung auf mindestens einen Punkt in das Spiel gestartet, kassierte man wegen einer Unachtsamkeit und inkonsequentem Abwehverhalten schon in der ersten Spielminute das 1:0. Von diesem Schock erholte man sich noch recht schnell und in der 7. Spielminute konnte Romanus Simon nach einer Freistoßflanke das 1:1 markieren. In der Folgezeit entwickelte sich ein gutes und kämpferisches Spiel mit einem leichten Chancenplus für unsere Mannschaft.
Aus dem Spiel heraus erreichte unsere Elf wenig nach vorne, doch ergaben sich viele Freistöße aus dem Mittelfeld heraus, die immer wieder sehr gefährlich vor das Tor kamen. Leider wurden diese Chancen nicht genutzt und so ging es mit einem gerechten und durchaus zufriedenstellenden 1:1 in die Pause.
Nach dem Pausenwasser geschah nun leider erneut genau das, was eigentlich unbedingt zu verhindern gewesen wäre: Es dauerte wieder nur rund 60 Sekunden und Ebersheim lag mit 2:1 in Front. Ein Abstimmungsfehler und ein nicht konsequent geführtes Kopfballduell hatten den Gegner zur Führung eingeladen. Von diesem Schock erholte sich die Mannschaft nun nicht mehr und die Heimelf bestimmte fortan über weite Strecken das Spiel. Als dann nach erneut schlechtem Zweikampfverhalten nach rund 56 Minuten noch das 3:1 fiel, war das Spiel leider so gut wie entschieden.
Der Schaden wurde fortan begrenzt und die Begegnung ordentlich beendet. Kurz vor Schluss konnte Ebersheim mit dem 4:1 noch endgültig den berühmten „Sack“ zu machen. Die Niederlage ging aufgrund der zweiten Halbzeit absolut in Ordnung. Leider bleibt festzuhalten, dass in voller Besetzung gegen diesen Gegner ein Sieg möglich, ja vielleicht sogar Pflicht gewesen wäre. Nun steht die 2. Mannschaft mit 27 Punkten auf Rang vier der Tabelle, Klassenprimus SG Udenheim/Sörgenloch hat derzeit 30 Punkte auf dem Konto.
Im heutigen Spiel gegen den SV Bretzenheim 12 stehen weiterhin einige Spieler nicht zur Verfügung, darunter unter anderem auch die Leistungsträger David Simmet, Christoph Glaser, Michael Schwitalla und Michael Künneken. Dennoch wird Spielertrainer Romanus Simon eine schlagkräftige Truppe auf das Feld führen können, unter anderem auch, da mit Kapitän Jens Friederich und Philipp Schreiber zwei ganz wichtige Spieler ins Team zurückkehren. Es wird insgesamt sicher kein leichtes Spiel werden und wir hoffen alle, dass die zweite Mannschaft heute mit einer guten Leistung ihren Punktestand auf 30 Zähler ausbauen kann.
Björn Vieten
(Co-Trainer)
Kreisgerichtsurteile Nr. 8: Meisterschaftsspiel der Kreisliga Mainz/Bingen-Ost am 27.9.08
FC Nackenheim II – TSG Hechtsheim II
Der Verein FC Nackenheim hat form- und fristgerecht das Rechtsmittel des Protestes gegen die Spielwertung eingelegt. Nach Überprüfung der Protestgründe wird dem Antrag stattgegeben. Das Kreisgericht verhandelte nach Aktenlage den Protest des FC Nackenheim.
Der Verein TSG Hechtsheim hat in obigem Spiel fünf Spieler eingesetzt, welche im Meisterschaftsspiel der 1. Mannschaft am 21.9.08 zum Einsatz gekommen sind; gemäß § 16 der Spielordnung können nach einem Einsatz in einer höheren Mannschaft höchstens drei Spieler in den darauffolgenden Spielen der unteren Mannschaft eingesetzt werden.
Das Kreisgericht kam zu der Erkenntnis, dass der Verein TSG Hechtsheim zwar nicht vorsätzlich gehandelt hat, jedoch liegt in vorliegendem Fall ein Verstoß gegen den § 16 der Spielordnung (Einschränkung der Spielberechtigung) vor. Wegen dem Einsatz zweier nichtspielberechtigter Spieler in obigem Spiel erhält der Verein nach § 53 Ziff. 1 a) StrO eine Geldstrafe in Höhe von 50,00 Euro. Das Spiel wird nach § 19 d) Spielordnung mit 2:0 Toren und mit drei Punkten für den FC Nackenheim als gewonnen und für die TSG Hechtsheim als verloren gewertet. Verhandlungskosten 20,00 Euro, Urteilsgebühr 10,00 Euro
Sp. | s | u | n | Tore | Diff. | Pkt. | |||||||||||||||
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1 | ![]() |
Croatia Mainz | 30 | 22 | 2 | 6 | 106 | : | 46 | 60 | 68 | ||||||||||
2 | ![]() |
SV Bretzenheim 12 | 30 | 22 | 1 | 7 | 104 | : | 41 | 63 | 67 | ||||||||||
3 | ![]() |
TSV Ebersheim | 30 | 18 | 6 | 6 | 69 | : | 50 | 19 | 60 | ||||||||||
4 | ![]() |
FSV Alem. Laubenheim | 30 | 18 | 2 | 10 | 75 | : | 52 | 23 | 56 | ||||||||||
5 | ![]() |
SG Sörgenloch/Udenh. | 30 | 15 | 5 | 10 | 78 | : | 52 | 26 | 50 | ||||||||||
6 | ![]() |
TSV Mommenheim II | 30 | 16 | 1 | 13 | 59 | : | 56 | 3 | 49 | ||||||||||
7 | ![]() |
SNK Bosnjak Mainz | 30 | 14 | 4 | 12 | 68 | : | 60 | 8 | 46 | ||||||||||
8 | ![]() |
FSV Oppenheim I | 30 | 13 | 6 | 11 | 86 | : | 69 | 17 | 45 | ||||||||||
9 | ![]() |
TSV Zornheim II | 30 | 11 | 5 | 14 | 53 | : | 63 | -10 | 38 | ||||||||||
10 | ![]() |
TSG Hechtsheim II | 30 | 10 | 5 | 15 | 52 | : | 59 | -7 | 35 | ||||||||||
11 | ![]() |
SV Ober Olm | 30 | 11 | 2 | 17 | 46 | : | 56 | -10 | 35 | ||||||||||
12 | ![]() |
1. FC Nackenheim II | 30 | 9 | 7 | 14 | 52 | : | 88 | -36 | 34 | ||||||||||
13 | ![]() |
Vitesse Mayence Mainz | 30 | 8 | 10 | 12 | 49 | : | 56 | -7 | 34 | ||||||||||
14 | ![]() |
SV Klein-Winternh. II | 30 | 9 | 5 | 16 | 49 | : | 85 | -36 | 32 | ||||||||||
15 | ![]() |
FC Lörzweiler | 30 | 6 | 2 | 22 | 33 | : | 87 | -54 | 20 | ||||||||||
16 | ![]() |
FSV Nieder-Olm II | 30 | 4 | 5 | 21 | 28 | : | 87 | -59 | 17 | ||||||||||
Gesamt-Tore: 1007 Tore /Spiel: 4.2 |
Am vergangenen Samstag gegen 19Uhr, mussten wir in Mainz-Laubenheim gegen Vitesse Mayence Mainz antreten. Das Spiel wurde angesetzt, um den sicher rettenden zwölften Rang der Tabelle zwischen den zwei punktgleichen Mannschaften auszuspielen. Wie ich schon zuvor mehrfach kommentierte, für mich eine archaische Methode Auf- und Abstieg zu regeln, aber dennoch sportlich eine reizvolle Aufgabe mit dem Charakter eines Pokalspiels.
Mit achtzehn Spielern im Kader reisten wir in den Mainzer Vorort, doch schon in der Aufwärmphase mussten mit Helmut Schley und Björn Vieten, zwei Kandidaten für die Liberoposition, verletzungsbedingt abwinken. So kam Wolfgang Schultheiss im letzten und entscheidenden Spiel der Saison zu seinem ersten Einsatz und damit zu seinem x-ten Comeback. Mit Stefan Afonso fehlte uns zudem noch ein Mann, der eine insgesamt exzellente Saison gespielt hat und im Defensivbereich eine absolute Bank darstellt. Für ihn übernahm Steffen Cernohorsky die Aufgabe in der Innenverteidigung.
Joachim Blaum und Dogan Serti rückten aus unserem Kader wieder in den Kreis der ersten Mannschaft, die weniger als 24 Stunden später gegen TuS Biebelnheim den Aufstieg in die Bezirksliga Rheinhessen schaffen sollte. Mit Malte Scholz stellte sich ein Mann für unser Team zur Verfügung, der über lange Zeit schon große gesundheitliche Probleme hat und daher seit fast zwei Monaten kein Spiel mehr bestreiten konnte. Allein diese Einstellung, das Spielen trotz auch für Außenstehende erkennbarer Schmerzen, verdient absolute Hochachtung und zeigt, wie sehr so ein Mann wie Malte Scholz mit „seinem“ 1.FCN verbunden ist. Zu unserem Kader stießen mit Christian Kerz, David Simmet und Tobias Mondel drei stets „belebende Elemente“ aus der A-Jugend, die uns in dieser Saison schon mehrfach toll unterstütz haben. In der Torwartfrage, die sich im Verlauf des Spiels als die entscheidende Frage entpuppen sollte, traf der Trainer unserer 1. Mannschaft, Günter Loos, nach den Vorkommnissen beim Hinspiel in Biebelnheim (rote Karte gegen Kevin Gieseking und anschließende Sperre für das Rückspiel) eine mutige und am Gesamterfolg des Vereins orientierte Entscheidung, in dem er Peter Grub für beide Spiele, also das Entscheidungsspiel der zweiten Mannschaft und das Relegationsspiel der ersten Mannschaft, nominierte.
Eine weitere „Überraschung“ stellte sich vor dem Spiel ein, als sich das gleiche Schiedsrichtergespann bei uns vorstellte, welches schon das Hinspiel zwischen unserer ersten Mannschaft und TuS Biebelnheim geleitet hatte. Gerade nach den Vorkommnissen dort sicher eine zwar mögliche Ansetzung, aber alles andere als eine glückliche Wahl.
Die Liste dessen, was wir uns vor dem Spiel vornahmen ist lang, aber selbst die elementarsten Dinge konnten wir in der ersten Halbzeit des Spiels nicht umsetzen. Unser Spiel war von der ersten Minute an kraftlos, ohne jede Dynamik und insgesamt der Kreisliga nicht würdig. Daneben konzentrierten sich schon sehr früh fast alle Spieler wieder einmal überwiegend auf ihre kommunikative Leistung und nur ganz wenig auf den Spielverlauf. Bälle wurden planlos aus dem Spielfeld gedroschen, Gegenspieler viel zu sanft angepackt oder gar nicht attackiert und von Fußball aus unserer Reihen, also Passspiel, Kombinationen, Doppelpässe, etc. waren wir in der ersten Halbzeit meilenweit entfernt. So verwundert es nicht, dass das Spiel überwiegend in unserer Spielhälfte stattfand und das Vitesse mit einfachsten Mitteln immer wieder zu gefährlichen Chancen kommen konnte. Der große Lichtblick einer ansonsten katastrophalen ersten Halbzeit war Peter Grub in unserem Tor: Ohne seine Paraden wäre das Spiel vermutlich schon nach 45 Spielminuten verloren gewesen. Er hat unsere Mannschaft im Spiel gehalten und alles gehalten, was zu halten war. Zur Pause hätte es durchaus 3:0 oder höher für Vitesse Mayence heißen können. Unsere einzige Chance hatte, bezeichnenderweise, der ohne jede Spielpraxis angetretene Malte Scholz, der sich rund 22m vor dem Tor den Ball auf den rechten Fuß legte und dann platziert auf den rechten Torwinkel schoss. Nur mit viel Glück und Geschick konnte der Torwart des Mainzer Vereins den Ball an die Latte lenken. Ansonsten blieben wir über 45 Minuten vollkommen harmlos. Dennoch ging es mit 0:0 in die Pause.
Was in der Kabine eines Fußballvereins gesprochen wird, das bleibt in dieser Kabine. Diese Grundregel unseres Sports möchte ich an dieser Stelle nicht untergraben. Es sei nur so viel gesagt: Es war laut, sehr deutlich und sollte jeden an seiner persönlichen Ehre packen. Mit unveränderter Aufstellung gingen wir dann in die zweite Halbzeit, wohl wissend, dass wir Malte Scholz früher oder später per Auswechslung zu erlösen hätten. Von der ersten Minute der zweiten Halbzeit an war zu spüren, dass jetzt der notwendige Wille da war. Der Kampf wurde nun endlich angenommen und wir waren fortan viel präsenter auf dem Platz. Die Distanz zu den Gegenspielern nahm spürbar ab und die Bereitschaft auch einmal mit der notwendigen Durchschlagskraft in einen Zweikampf zu gehen, nahm sichtbar zu. Das spielerische Element fehlte aber dennoch auch noch in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit in vielen unserer Aktionen.
In der 52. Spielminute spielten wir endlich einmal einfachen Fußball und kamen mit kurzen Pässen zum eigenen Mitspieler bis in die Spitze. So drangen wir über Jens Friedrich und Andreas Bettinger in den Strafraum der Mainzer ein und auf einen weithin hörbaren Schlag folgte ein nicht minder hörbarer Pfiff des Schiedsrichters: Elfmeter für unser Team. Jens Friedrich schnappte sich sofort den Ball und legte ihn auf den ominösen Punkt. Nach einer längeren Konzentrationsphase lief er entschlossen an und versenkte den Ball druckvoll in die untere Torecke. Der Jubel war entsprechend groß und wir waren, trotz dieser desolaten ersten Halbzeit, nun plötzlich in diesem wichtigen Spiel mit 1:0 in Führung.
Sofort nach Tor begannen wir nun, insbesondere über die linke Außenbahn mit Racioppa, weiter Druck auszuüben. Dabei liefen wir in einen Konter von Vitesse die über ihre rechte Seite den Ball in unseren Strafraum flankten. Dort setzte sich der Stürmer im Duell Mann gegen Mann gegen unsere Innenverteidigung durch und der Ball kam, unhaltbar für Peter Grub, auf unsere linke Torecke. Als Peter Grub praktisch schon geschlagen war, flog Libero Schultheiss im Stil eines Klassetorwarts heran und schlug den Ball mit beiden Händen aus dem Tor. Eine Affekthandlung, die folgerichtig mit einem Strafstoß und dem Platzverweis geahndet wurde. Hassanzadeh verwandelte sicher zum 1:1 (56’) und waren wir Sekunden zuvor noch im Vorteil, so spielten wir nun bei Unentschieden in Unterzahl.
Jonas Leber rückte nun für Wolfgang Schultheiss auf die verwaiste Liberoposition. Scholz ging, nach absolut bemühten 60 Spielminuten, vom Platz. Für ihn kam mit Christian Kerz ein Allroundspieler im Defensivbereich. Er ging nun auf die Verteidigerposition neben Steffen Cernohorsky. So wurde aus unserem klassischen 3-5-2, höchst unfreiwillig, ein 3-4-2. Nur zwei Minuten nach dem Spielerwechsel war es erneut der immer agiler werdende Matteo Racioppa über links der den Ball in unsere Angriffsmitte trug. Von dort wurde Andreas Bettinger genau im richtigen Moment steil eingesetzt, der aus vollem Lauf aus rund 14m den springenden Ball in die Maschen drosch. Ein phantastischer Treffer der Andreas Bettinger in diesem Moment gelang, da er ohne detailliert zu simulieren den Abschluss suchte. Der Abschluss war also keine überlegte Sache, sondern eine Spontanentscheidung. Trotz Unterzahl waren wir nun also mit 2:1 in Front.
In der Folgezeit kämpften wir weiter auf niedrigem spielerischem Niveau, doch nun mit dem eindeutig erkennbaren Willen, dieses „Überlebensspiel“ für uns zu entscheiden. Mit der Führung im Rücken musste nun Daniel Afonso im Sturm einer etwas anderen taktischen Formation weichen (66’). Unser Offensivtalent David Simmet rückte für ihn ins offensive Mittelfeld. Nun spielten wir also 3-5-1, wobei Simmet die Aufgabe erhielt, bei Kontergelegenheiten seine Schnelligkeit nach vorne auszuspielen. Bis zur 75. Spielminute ergaben sich hier und da Chancen auf beiden Seiten, die jedoch nicht zum Erfolg führten.
In eben dieser 75. Minute, setzte sich Vitesse an unserer rechten Abwehrseite fest und konnte kombinieren. Der Ball wurde dann in den Rückraum auf Giese zurückgespielt. Dieser konnte sich, vollkommen unbedrängt, dann auf unseren Strafraum zu bewegen. Keiner unser Defensivspieler nahm sich der drohenden Gefahr an und hinderte Giese am Schuss. Aus rund 18m traf er dann per Flachschuss in die rechte untere Torecke. Torwart Peter Grub blieb ohne Abwehrchance. Wir hatten in dieser Situation für wenige Sekunden versäumt aktiv zu werden und der Gegner bestrafte dies ohne jede Gnade mit dem Ausgleichstor.
Die letzten rund 18 Spielminuten der regulären Spielzeit verliefen hektisch und zu weilen hart, aber nie wirklich brutal oder extrem unfair. Einzige, aber fast unglaubliche Ausnahme, bildete der gezielte und absichtliche Faustschlag eines eingewechselten Spielers von Vitesse gegen das Auge von Jens Friedrich. Unabhängig von Sympathie oder Antipathie gegenüber dem uns schon bekannten Schiedsrichtergespann, muss diese Situation mindestens vom Assistenten erkannt werden. Ein solches Verhalten hat auf einem Sportplatz nichts zu suchen und muss mit der roten Karte, und aus meiner Sicht auch mit einer länger andauernden Sperre des Spielers, geahndet werden. Stattdessen spielte der betreffende „Täter“ die Partie bis zur letzten Minute zu Ende. Nach rund 94 Spielminute pfiff der stets leicht überfordert wirkende Referee die reguläre Spielzeit dann ab. So ging es für unser Team in Unterzahl in die Verlängerung der Partie.
Die gesamte Verlängerung wurde von beiden Mannschaften sehr offen gestaltet. Eine numerische Unterzahl unseres Teams war nun nicht mehr zu erkennen und Libero Jonas Leber wurde von Minute zu Minute immer stärker. Der Kampf und das Bemühen trieben unsere Elf weiter an. Die wohl größte Chance der gesamten Verlängerung hatte David Simmet in der 110. Spielminute. Nach einem langen Schlag aus unserer Abwehr spekulierte der Youngster im Duell gegen zwei Spieler der Mainzer auf deren Unterlaufen des Kopfballs. Tatsächlich verpassten beide Verteidiger den Ball und plötzlich lautete das Duell Simmet gegen den Torwart der Stadtmannschaft. Simmet nahm den springenden Ball mit dem Spann und der herauseilende Schlussmann konnte gerade noch so parieren. Eine tolle Aktion von beiden Spielern. Einzig weiterer bemerkenswerter Punkt in der Verlängerung war ein weiterer Platzverweis gegen unsere Mannschaft. Libero Jonas Leber musste, schon mit gelb belastet, einen Gästespieler am Torschuss hindern. Das hierbei notwendige Foul wurde, absolut korrekt, mit einer zweiten gelben Karte bewertet (116’). Jonas Leber hat sich in dieser Situation zum Wohl der Mannschaft geopfert und eine wichtige Chance für Vitesse vereitelt. Die letzten vier Minuten des Spiels hieß es dann also neun gegen elf. Matteo Racioppa rückte noch einmal auf die Liberoposition und half mit, dass es nach 120 Spielminuten noch immer 2:2 stand. So musste ein Elfmeterschiessen die Entscheidung bringen. Die Suche nach möglichen Schützen in unseren Reihen entpuppte sich als extrem leicht und rasch waren mit Kapitän Christoph Glaser, Peter Fassnacht, David Simmet, Jens Friedrich und Matteo Racioppa fünf Kandidaten gefunden. Einen möglichen sechsten Elfmeter hätte der sichere Schütze Peter Grub getreten.
In den Minuten vor dem Abpfiff gingen mir viele mögliche Varianten durch den Kopf. So hätte ich mich selbst einwechseln können, um einen Elfmeter zu schießen. Doch auch Salvatore Spampinato hätte einen solchen Abschluss verdient gehabt, genauso wie Patrick Walter, Moritz Mergen oder jeder andere Spieler auf unserer Bank. Ich entschied mich aber für die neun Spieler, die ab der 46. Spielminute dieses faszinierende Kampfspiel geboten hatten. Jeder Einzelne von diesen neun Männern hatte es einfach in dieser Situation mehr verdient als beispielsweise meine Person, Verantwortung tragen zu dürfen. Daher wechselte ich nicht noch einmal aus – eine schwere, aber schlussendlich richtige Entscheidung.
Nun kam also der finale Abschnitt des Krimis auf uns zu. In einer geschlossenen Spielerkette standen wir nun auf der Mittellinie und unsere Schützen gingen aus unserer Mitte zum Elfmeterpunkt. Die ersten sieben Elfmeter wurden allesamt verwandelt. Peter Grub hätte einen Ball beinahe noch pariert. Er war in der richtigen Ecke, doch der Schütze hatte den Strafstoß zu platziert und zu fest getreten. Da wir in Person von Christoph Glaser das Elfmeterschiessen eröffnet hatten, lagen wir also zu diesem Zeitpunkt mit 6:5 in Front. Als vierter Schütze der Gäste trat Hassanzadeh an, der schon während der regulären Spielzeit vom ominösen Punkt aus getroffen hatte. Etwas unsicher wirkend lief er an und platzierte den Ball mit wenig Druck geschossen in die Tormitte. Peter Grub erkannte die Situation und konnte den Ball etwa einen Meter neben der Tormitte unter sich begraben. Der Jubel auf unserer Seite war nun entsprechend groß und Matteo Racioppa konnte nun mit seinem Elfmeter den Verbleib in der Kreisliga Mainz sicherstellen.
Entschlossen und konzentriert ging Racioppa zum Punkt, legte den Ball ab und trat einige Schritte zurück. Nach der Freigabe durch den Schiedsrichter lief er dann kurz an und zimmerte das Spielgerät genau in den rechten oberen Torwinkel zum uneinholbaren 7:5. Sofort rannte die gesamte Mannschaft jubelnd auf Racioppa und Grub zu, die ihrerseits jubelnd in Richtung Rasenfläche stürmten. Wir hatten es also wirklich geschafft, in Unterzahl und nach 120 Spielminuten und Elfmeterschiessen die Klasse mit absoluter Sicherheit zu halten und jetzt stand eine entsprechende ausgelassene Feier an.
Aus meiner Sicht ein toller Abschluss einer Saison, mit dem das Saisonziel Rang zwölf sichergestellt werden konnte. Nach 21 Punkten im Vorjahr und Rang 16 der eigentlich den Gang in die Kreisklasse bedeutet hätte, erreichten wir in der Spielzeit 2007/08 also Rang 12 mit 34 Punkten und den sicheren und verdienten Verbleib in der Kreisliga. Der Gegner, Vitesse Mayence Mainz, muss nun hoffen, dass es doch noch zu einer Konstellation in unserem Kreis kommt, die nur drei Absteiger aus der Kreisliga notwendig macht. Dies ist theoretisch noch möglich.
Nach einigen „Schlucken“ in unserer Kabine ging es sofort in unser sensationelles Vereinsheim, wo das Team um Thomas Müller sofort mit „flüssiger Erlebnisgastronomie“ parat stand. Nach einigen Stunden dort und noch ein Paar mehr „Schlucken“, endete der Abend am frühen Morgen des Sonntags nach ausgiebiger Party bei unserem Uwe im Tiroler-Discostadel. Trotz unserer Partystimmung verlor keiner der Spieler und der Verantwortlichen den nächsten Tag aus den Augen. So wurde zwar gefeiert, aber der Gesamtsituation angepasst. Schließlich stand am Sonntag noch das herausragende Sportereignis des Jahres in Nackenheim an, das Rückspiel in der Aufstiegsrelegation unserer ersten Mannschaft gegen TuS Biebelnheim.
Ich bin glücklich und stolz, mit dieser Mannschaft den Klassenerhalt geschafft zu haben. In der nächsten Saison wird eine andere Person an meine Stelle in der Funktion des Trainers der zweiten Mannschaft des 1.FC Nackenheim treten. Trotz einiger Angebote von anderen Vereinen, werde ich dem 1.FC Nackenheim nach aktuellem Stand der Dinge im Trainerteam der aktiven Fußballmannschaft erhalten bleiben. Ich wünsche meinem Nachfolger schon jetzt viel Glück und Erfolg und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit. Durch den sensationellen Aufstieg der ersten Mannschaft in die Bezirksliga Rheinhessen, hat der Verein im nächsten Jahr die sportliche Ehre, aber auch die finanzielle und logistische Bürde, zwei „erste Mannschaften“ zu stellen. Man spielt Bezirksliga und Kreisliga und das in einem kleinen Ort an der Rheinfront. Darauf darf man wirklich stolz sein. Man darf dabei nie vergessen, dass die erste Mannschaft des 1.FCN über viele Jahre in der Kreisliga spielte. Somit spielt die zweite Mannschaft heute dort, wo über viele Jahre das Aushängeschild des Vereins agierte.
In den kommenden Tagen möchte ihn Ihnen noch einen kurzen Saisonrückblick über ein Jahr der zweiten Mannschaft präsentieren und danach beginnt für mich die Arbeit an der nächsten Saison. Vielen Dank für Ihr Interesse an meinen Berichten und bis zur Saison 2008/09!
Björn Daniel Vieten
1.FC Nackenheim II: Grub, Cernohorsky, Leber, Fassnacht, Schultheiss, Glaser, Racioppa, Friedrich, Bettinger, Scholz, Afonso
Auswechslungen: Kerz für Scholz (60’)
Simmet für Afonso (66’)
Im Kader: Spampinato, Walter, Schley, Mergen, Mondel, Vieten
Tore: 1:0 Friedrich (52’) FE
2:1 Bettinger (68’)
3:2 Glaser (E)
4:3 Fassnacht (E)
5:4 Simmet (E)
6:5 Friedrich (E)
7:5 Racioppa (E)
Anhang 1: Bereinigte Abschlusstabelle Kreisliga Mainz-Ost:
Platz Mannschaft Spiele S U N Punkte
1. Croatia Mainz 30 22 2 6 68
2. SV Bretzenheim 12 30 22 1 7 67
3. TSV Ebersheim 30 18 6 6 60
4. FSV Alem. Laubenheim 30 18 2 10 56
5. SG Sörgenloch/Udenheim 30 15 5 10 50
6. TSV Mommenheim II 30 16 1 13 49
7. SNK Bosnjak Mainz 30 14 4 12 46
8. FSV Oppenheim 30 13 6 11 45
9. TSV Zornheim II 30 11 5 14 38
10. TSG Hechtsheim II 30 10 5 15 35
11. SV Ober Olm 30 11 2 17 35
12. 1. FC Nackenheim II 30 9 7 14 34
13. Vitesse Mayence Mainz 30 8 10 12 34
14. SV Klein-Winternheim II 30 9 5 16 32
15. FC Lörzweiler 30 6 2 22 20
16. FSV Nieder-Olm II 30 4 5 21 17
Anhang 2: Tabellenfahrt 1.FC Nackenheim II – Kreisliga Mainz-Ost:
Am vergangenen Sonntag spielten wir im letzten Spiel der regulären Saison in Sörgenloch gegen die SG Udenheim/Sörgenloch. Da einige andere Spiele im Tabellenkeller bereits vor unserem Spiel absolviert wurden wussten wir, dass uns nur ein Sieg beim Fünften der Tabelle vor dem Abstieg bewahren konnte. Während der SV Klein-Winternheim II schon am Samstag in Oppenheim einen Punkt geholt hatte, gelang Vitesse Mayence Mainz am Sonntagmorgen in der Nachspielzeit bei der TSG Hechtsheim II, nach einer 3-1 Führung der Hausherrn, ein Sieg mit 3-4. So standen wir schon vor dem Anpfiff unseres Spiels mit einem Bein in der Kreisklasse.
Die Ausgangslage stellte sich am Sonntag um 15Uhr, also zu Spielbeginn, wie folgt dar: Auf unserem Punktekonto befanden sich 31 Punkte, während der SV-Klein-Winternheim II bereits 32 Zähler vorzuweisen hatte und Vitesse Mayence Mainz bereits 34 Punkten auf der Habenseite verbuchte. Parallel hatte der SV Ober-Olm 32 Punkte, stand aber noch unmittelbar vor dem Anpfiff im Heimspiel gegen den neuen Meister unserer Klasse, Croatia Mainz.
Alle Energie und Konzentration auf unserer Seite wurden gebündelt und schon 45 Minuten vor dem Spielbeginn starteten wir in ein intensives Aufwärm- und Konzentrationsprogramm auf dem großen Hartplatz in Sörgenloch. Bei schwülen Temperaturen kamen wir schon stark geschwitzt zur Passkontrolle in die Kabine und schon zu diesem frühen Zeitpunkt war zu spüren, dass heute jeder gewillt war sein Bestes zu geben.
In den ersten Minuten des Spiels ergab sich ein offener Schlagabtausch und beide Seiten kamen zu Chancen. Schnell wurde deutlich, dass wir uns heute anders präsentieren würden, als leider viel zu oft in dieser Saison. Zweikämpfe wurden angenommen, im Mittelfeld wurde sich, zumindest überwiegend, auch nach hinten orientiert und jeder kämpfte. Nach einer Ecke von Racioppa gingen wir dann durch Bettinger in Führung. Nach dem der Torwart einen Kopfstoss nach geradeso hatte parieren können, saß Bettingers Nachschuß unhaltbar zum 0:1. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient, da wir durch Afonso und Fassnacht bereits gute Chancen ausgelassen hatten.
In der Folgezeit erarbeitete sich Udenheim/Sörgenloch leichte Feldvorteile. Im Mittelfeld hatte die Heimelf große Qualitäten zu bieten. Insbesondere bei dynamischen Antritten kamen wir in Schwierigkeiten. Durch eine solche Situation fiel auch der Ausgleich, als ein Spieler der Heimelf am rechten Flügel freigespielt wurde und dieser dann fast unbedrängt in die Mitte flankte. Dort musste ein mitgelaufener Stürmer der Spielgemeinschaft nur noch einschieben. Unser Torwart Grub war in diesem Moment ohne jede Abwehrmöglichkeit.
Auch nach dem 1:1 war Udenheim/Sörgenloch weiter am Drücker. Wir hielten zwar gut dagegen, aber in dieser Phase hatte die Heimmannschaft einfach einen leichten Feldvorteil. So kam es, dass wir endlich auch einmal Glück hatten als ein gelupfter Ball über Grub an unseren Pfosten flog und von dort wieder zurück in den Strafraum. In dieser Szene hätte leicht der Führungstreffer zum 2:1 fallen können, doch den zurückspringenden Ball konnten wir dann klären.
Etwa eine Viertelstunde vor der Halbzeit verschoben sich die Spielanteile wieder etwas mehr zu unseren Gunsten und es gab wieder Chancen für unsere Mannschaft. Wieder erhielten wir einen Eckball und erneut servierte Racioppa den Ball auf Bettinger. Dieser köpfte erneut aufs Tor und der Torwart der Spielgemeinschaft konnte wieder nur nach vorne abklatschen. Erneut geistesgegenwärtig, verwandelte Bettinger den Abpraller zum wichtigen 1:2. Fast eine Kopie des 0:1. So ging es auch in die Pause.
In der Halbzeit schworen wir uns auf eine Fortsetzung der Marschroute ein. Nur über den Kampf konnten wir hier weiter bestehen. In der Kabine war deutlich zu spüren, dass jeder diesen Sieg wollte.
Die zweiten 45 Spielminuten waren ein einziger Kampf. Udenheim/Sörgenloch war insgesamt in der zweiten Halbzeit die etwas bessere Mannschaft und konnte sich folgerichtig auch ein Chancenübergewicht erarbeiten. Doch Peter Grub im Tor wusste auf alle Angriffe eine Antwort. In einigen Szenen wuchs er, mal wieder, regelrecht über sich hinaus. Ansonsten konnte die Abwehr um Libero Vieten und die Innverteidiger Afonso und Leber viele Situationen in Strafraumnähe bereinigen. Eine kämpferisch tolle, spielerisch eher durchwachsene zweite Halbzeit unserer Mannschaft führte schlussendlich zu einem eminent wichtigen Auswärtssieg bei einem heute wirklich guten Gegner, der über 92 Minuten alles dafür tat das bessere Ende für sich zu haben. Man muss Sörgenloch/Udenheim regelrecht loben, da sie bis zur letzten Sekunde alles versuchten, um das Spiel noch zu drehen. Das ist fairer Sport und verdient Anerkennung, in diesem Fall auch vom „leidtragenden Gegner“ der das Leben extrem schwer gemacht bekommen hatte.
Um 16:52Uhr, als der souveräne Schiedsrichter das Spiel abpfiff, hatten wir unser Punktekonto auf 34 Punkte aufgestockt und damit den SV Klein-Winterheim II überflügelt und mit Vitesse Mayence Mainz gleichgezogen. Uns war bewusst, dass wir in diesem Moment dem Klassenerhalt einen großen Schritt näher gekommen waren. Endlich hatten wir mal wieder gezeigt, was man als Einheit bewegen kann. So war die Freude natürlich erst einmal groß und die Stimmung sehr gut.
Doch eine wichtige Partie stand ja noch aus und alle Blicke waren nun auf den neuen Meister Croatia Mainz gerichtet, der sein letztes Spiel bei unserem Abstiegskonkurrenten SV Ober-Olm (32 Punkte) absolvieren musste. Vom Papier her war Croatia der klare Favorit und wir waren aus unserer Sicht guter Dinge, dass die Kroaten das letzte Saisonspiel so ernst nahmen, wie auch die 29 Spiele zuvor und wie beispielsweise auch Udenheim/Sörgenloch das Spiel gegen uns. Bis zu unserer Ankunft in Nackenheim war, trotz großer Bemühungen, kein Endergebnis aus Ober-Olm zu erfahren. Erst gegen 17.30Uhr erreichte uns dann die überraschende Nachricht, dass es in Ober-Olm zu einem „bemerkenswerten“ 3:1 für die Heimelf gekommen war, die somit ihr Punktekonto auf 35 Zähler erhöhen konnte. Wie auch immer.
Somit wurde uns bewusst, trotz 34 Zählern nicht gesichert zu sein. Es gibt tatsächlich Konstellationen durch den Auf- und Abstieg in anderen Klassen, die vier Absteiger aus unserer Kreisliga erforderlich machen. Da in unseren Klassen die Tore keine Bedeutung für Auf- oder Abstieg haben, ist nun ein Entscheidungsspiel gegen Vitesse Mayence Mainz notwendig. In diesem Spiel wird geklärt, welches Team auf den sicher rettenden zwölften Tabellenplatz kommen darf und welche Mannschaft als dreizehnter der Tabelle in Gefahr kommt, bei einer ungünstigen Gemengelage abzusteigen.
Nach derzeitigem Stand, findet das Spiel am kommenden Sonntag in Mainz-Laubenheim statt. Die Uhrzeit wird uns noch mitgeteilt. Diese Terminansetzung ist aus unserer Sicht als sehr unglücklich zu bewerten, da unsere erste Mannschaft am Sonntag ihr Aufstiegsspiel gegen TuS Biebelnheim bestreitet. Selbstverständlich wollen alle Spieler der zweiten Mannschaft dabei sein, wenn unsere erste Mannschaft möglicherweise und hoffentlich in die Bezirkliga einzieht. Außerdem könnte eine Terminansetzung nach dem kommenden Sonntag ein Spiel gegen Vitesse Mayence Mainz gänzlich unnötig machen, da eventuell am Sonntag (möglicherweise auch durch einen Erfolg unserer ersten Mannschaft) feststeht, dass nur drei Teams aus unserer Klasse in die Kreisklasse absteigen müssen.
Sollten wir am kommenden Sonntag spielen müssen, werden wir mit aller Macht darum kämpfen den zwölften Tabellenplatz und damit die sichere Rettung zu erreichen. Bei Vitesse Mayence werden wohl sicher viele Spieler wieder zur Verfügung stehen, die während der Saison der zweiten Bundesliga dem Trainerstab vom 1.FSV Mainz 05 zuarbeiten. Vitesse Mayence wird also in diesem Spiel vermutlich stärker sein, als an vielen Spieltagen der regulären Runde. Wir wissen dies und wir werden gewappnet sein.
Mein besonderer Dank gilt in dieser Woche Kapitän Christoph Glaser und Stefan Afonso. Stefan hat eine Flugreise um einen Tag verschoben, um an unseren Spiel teilnehmen zu können. Das nenne ich vorbildlichen Einsatz und eine tolle Aktion. Gleiches gilt für Christoph. Er arbeitete am Sonntag im Umfeld des 1.FSV Mainz 05. Als klar war, dass der Zweitligist nicht würde aufsteigen können, verließ er umgehend Mainz und kam nach Sörgenloch nach. Vielen Dank!
Abschließend sei mir noch ein Wort zu Aufstieg und Abstieg in den unteren Ligen des SWFV gestattet: Ich finde es immer wieder katastrophal, dass man nach 90 Spielminuten am 30. Spieltag keine Gewissheit hat, ob man nun die Klasse gehalten hat, oder nicht. In anderen Verbänden ist der Auf- und Abstieg klar geregelt und jede Mannschaft kann am Ende der Runde mit vollkommener Sicherheit sagen, was die gerade absolvierte Spielzeit gebracht hat und wie es weitergeht. Aus meiner Sicht sollten aus den 16er Klassen generell drei Teams absteigen. Hierbei sollten auch die Tore berücksichtigt werden. Der Aufstieg kann aus meiner Sicht unverändert bleiben. Zum Ausgleich regionaler Spitzen müssten dann nur noch die Zuordnungen „grenznaher Teams“ verändert werden. Durch unseren „Regionalisierungswahn“ kann es nun passieren, dass aus der Kreisliga Mainz eventuell ein Team als dreizehnter mit 34 Punkten absteigen muss, während in der Parallelklasse Bingen eventuell deutlich weniger Punkte und eine schlechtere Position in der Abschlusstabelle ausreichen, um die Klasse zu halten. Im nächsten Jahr kann dies schon wieder umgekehrt sein. Dies ist aus meiner Sicht absolut ungenügend und „überbürokratisiert“ geregelt und Bedarf dringender Neuregelung.
1.FC Nackenheim II: Grub, Leber, Afonso, Vieten, Serti, Fassnacht, Blaum, Racioppa, Afonso, Friedrich, Bettinger
Auswechslungen: Glaser für Afonso (74’)
Im Kader: Cernohorsky, Walter, Mergen
Tore: 0:1 Bettinger (20’)
1:2 Bettinger (40’)
Im vergangenen Samstag mussten sich unser Team mit dem Siebten der Tabelle, dem SNK Bosnjak Mainz, messen. Nach insgesamt schwachen 90 Minuten von unserer Seite, erreichten wir einen wirklich glücklichen Punktgewinn. Zwar hätten wir auch in den letzten Minuten zum Siegtor kommen können, dies hätte aber den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. So haben wir nach diesem Spiel nun 31 Punkte und sind damit Punktgleich mit dem SV Klein-Winternheim II und Vitesse Mayence auf den Rängen zwölf, dreizehn und vierzehn.
Schon in den ersten Minuten des Spiels übernahm SNK Bosnjak die Spielkontrolle und bereits in der dritten Minuten vergab der Gast eine hochkarätige Chance leichtfertig, als ein Spieler aus etwa sechs Metern über unser Tor schoss. Nur zwei Minuten später kam Bosnjak wieder vor unser Tor und es war der gleich Spieler wie schon in der Szene zuvor, der aus rund zehn Metern Torentfernung an Torwart Peter Grub scheiterte. Schon zu diesem Zeitpunkt hätte der Gast also mit zwei Toren in Front liegen können.
Bis zur fünfzehnten Spielminute ergab sich eine regelrechter Belagerungszustand an unserem Strafraum und Bosnjak hatte viel zu leichtes Spiel. Bei einem Freistoss der Gäste (8. Spielminute) hatten wir etwas Glück, dass der Ball knapp am Pfosten vorbei flog. Nur vier Minuten später musste Peter Grub alle Register ziehen, als er einen Flachschuss aus rund acht Metern mit einer Fußabwehr entschärfte. Außer einem gescheiterten Konterversuch über Afonso und Bettinger, einem Torschuss von Blaum etwa einen Meter über den Kasten und einem von Friedrich vergebenen Freistoß, hatten wir bis dato in Sachen Offensive rein gar nichts zu bieten.
Die nächste Großchance hatte Bosnjak dann in der 25. Spielminute, als sich ein Gästespieler am rechten Flügel durchsetzen und in den Strafraum ziehen konnte. Dort legte er dann in den Rückraum auf einen völlig frei stehenden Angreifer auf. Glücklicherweise traf der Gästespieler aus rund elf Metern nur den herauseilenden Libero Vieten. Zwei Minuten später blieben wir in der Vorwärtsbewegung bei einem Konterversuch durch Fehlpass hängen. So konnte der Gast seinerseits Kontern. Durch die mangelhafte Rückwärtsbewegung blieben wir in dieser Szene sehr lange in Unterzahl, so dass der Gegner mühelos in unserem Strafraum kombinieren konnte. Eine schon fast peinliche Situation, die zum Glück durch die Abschlussschwäche der Gäste nicht zum Tor führte.
Rund zehn Minuten vor dem Seitenwechsel kam SNK Bosnjak dann zur Führung. Unter Druck eroberte Blaum den Ball an unserem Strafraum. Er wurde danach in unseren Strafraum zurückgedrängt und stolperte dann unglücklich. Den darauf folgenden Querpass verwandelte der Mittelstürmer der Gäste aus rund zehn Metern Torentfernung unhaltbar für unseren wieder glänzend spielenden Torwart zum 0:1. Solche Missgeschicke kommen vor. Sie sind ärgerlich, aber sie geschehen einfach. Viel schlimmer ist aus meiner Sicht, dass Blaum in dieser Situation keine Anspielstation oder Hilfe hatte und dass gleichzeitig in unserem Strafraum ein Gästespieler ungedeckt sein kann. So führten, wie üblich, gleich mehrere Fehler zum Gegentor.
In der Zeit nach dem Gegentor ging ein spürbarer Ruck durch die Mannschaft und jeder versuchte etwas mehr beizutragen. Schnell konnten wir uns etwas aus der Umklammerung lösen, ohne dabei aber wirklich guten Fußball zeigen zu können. Das Spiel verlagerte sich leicht ins Mittelfeld und sogar tendenziell in die Spielhälfte der Gäste. In der 37. Spielminute wurde Bettinger auf dem Weg zum Tor unsanft gestoppt. Den Freistoß verzog Afonso aus rund 28 Metern. Nur eine Minute später zeigte Bettinger dann, was er eigentlich kann: Nach einem Solo gegen zwei Gegenspieler drang er in den Strafraum ein und schloss unhaltbar in die rechte untere Torecke zum umjubelten Ausgleich ab. Diese Genialität, die Bettinger eindeutig mitbringt, würden wir gerne häufiger von ihm sehen.
Zwei Minuten später spielte Serti mit Friedrich Doppelpass im Mittelfeld und danach einen genialen Steilpass auf Afonso. Dieser hätte alleine auf das gegnerische Tor zulaufen können, doch der insgesamt sehr gute Schiedsrichter entschied auf Abseits. In der 43. Spielminute hatten wir dann sogar die große Chance zur Führung, als Blaum sich links durchsetzte und Afonso in Szene setzte. Als Afonso in den Strafraum eindrang, standen im Zentrum Glaser und Bettinger frei, die er leicht hätte bedienen können. Doch er zog es vor, den Abschluss selbst zu suchen und verfehlte knapp. In dieser Situation wäre wohl ein Abspiel besser gewesen. So ging es mit 1:1 in die Pause, obwohl es durchaus auch hätte 2:5 stehen können.
In die zweite Halbzeit starteten wir unverändert. Das Spiel entwickelte sich nun etwas ausgeglichener aus in den ersten Minuten der ersten Halbzeit, doch auch in Halbzeit zwei war der Gast das bessere Team mit etwas mehr Spielanteilen. In der 48. Spielminute kam es nach Foul an Blaum zu einem Freistoß, den Friedrich auf den Kopf von Bettinger brachte, doch der stand nicht gut zum Ball und konnte somit nicht auf das Tor köpfen.
Zwischen der 50. und 60. Spielminute verlagerte sich das Spiel wieder mehr vor unseren Strafraum und nur mit Geschick konnten Leber, Vieten und mehrfach Grub die Führung des Gasts verhindern. Immer wieder gelang es gerade noch so, die Fußspitze noch zum Ball zu bringen, oder mit dem Körper entscheidend zu stören. Was im Zweikampfverhalten in der Defensive insgesamt gut gemacht wurde, zerstörten sich die Defensivspieler häufig durch klägliche Abspielfehler. Insbesondere Vieten spielte gleich mehrfach den Gegner an, was sich glücklicherweise nicht durch Gegentore rächte.
In der Folgezeit übernahm der Gast nun wieder vollkommen das Kommando über das Spiel und wir konnten uns kaum mehr aus der eigenen Hälfte befreien. In der 61. Spielminute hielt Grub einen platzierten Schuss des gefährlichen Gästestürmers Docic, der ansonsten aber bei Serti in sehr guten Händen war. Nur drei Minuten später konnte Leber in letzter Sekunde gegen den frei in den Strafraum eindringenden Imashvili zur Ecke klären, der im Begriff war den Abschluss zu suchen. Nach dem Eckstoss foulte Leber dann an der Strafraumgrenze seinen Gegenspieler und es gab Freistoss für Bosnjak. Wie schon in der ersten Halbzeit wurde der Ball sehr gefährlich über die Mauer geschossen, verfehlte aber zum Glück um rund einen Meter das Tor.
Zwischen der 65. und der 69. Spielminute waren wir plötzlich fast ausschließlich im Ballbesitz, ohne jedoch Torchancen erspielen zu können. Als alle Spieler in der Spielhälfte der Gäste waren verloren wir den Ball und Bosnjak überbrückte über zwei Stationen fast das gesamte Feld. So kam es zum Laufduell Docic gegen Vieten und letzterer konnte im Strafraum mit etwas Glück mit der Fußspitze klären. Nur eine Minute später rettete Becker dann gegen einen frei stehenden Gästespieler in höchster Not.
In der 73. Spielminute erhielt Bosnjak einen Eckball, obwohl der Ball nicht über die Torauslinie gerollt war bevor Grub in aufnehmen konnte. Aus rund sechs Metern Torentfernung kam ein Gästespieler frei zum Kopfball, da wir die Bewegung des Spielers nicht mitgemacht hatten. Zum Glück verzog er um rund einen halben Meter.
In der 75. Spielminute ersetzte der nach Operation wieder einsatzbereite Michael Petrak unseren Joachim Blaum, der zur ersten Mannschaft hinzustoßen sollte. Danach kam es zu einer längeren Unterbrechung, nachdem Torwart Grub am Fünfmeterraum mit einem Gästespieler kollidiert war. Für Grub ging es weiter, während der Gästespieler kurz darauf ersetzt werden musste.
Insgesamt wurden wir durch die Auswechslung taktisch etwas offensiver und tatsächlich gelang es uns nun mehr nach vorne zu spielen. Die nächste Torchance hatte jedoch erneut Bosnjak, nach dem Vieten einen unbewachten und auf das Tor zulaufenden Gästespieler rund 25m vor dem Tor gefoult hatte. Der hieraus resultierende Freistoss wurde abgefälscht und ging nur knapp am Pfosten unseres Tors vorbei. Der nachfolgende Eckball brachte für den Gast nichts ein. In der 80. Spielminute ersetzte Stefan Afonso, der zuvor leider arbeiten musste, unseren heute wieder über die gesamte Zeit ackernden Jörg Becker.
In der 86. Spielminute verlor der SNK Bosnjak seinen wohl besten Spieler Karasu, nach dem dieser laut und unsportlich unseren Spieler beleidigt hatte. So ging es mit einem Mann Überzahl in die letzten und sehr aufregenden Minuten. Sofort nach dem Platzverweis konnten wir uns in der Hälfte des Gegners festsetzen und durch Bettinger und Serti auch Chancen erspielen. In der 89. Spielminute kam es dann zum Konter durch die Gäste. Vieten schoss beim Klärungsversuch einen Bosnier an, von dessen Oberkörper der Ball in unseren Strafraum flog. Der herausstürmende Grub konnte den Ball vor dem Gästestürmer erreichen und sicher fangen. Nachdem er den Ball in den Händen hielt, stießen die Spieler aus voller Bewegung gegeneinander. Dies bewertete der Schiedsrichter als strafstosswürdig. Ein krasse Fehlentscheidung aus unserer Sicht, doch wirklich der einzige wichtige Fehler des ansonsten sehr guten und souveränen Schiedsrichters, der stets auf Ballhöhe agierte und beruhigend in das Spiel eingriff.
So kam es in der 89. Spielminute zum Duell Docic gegen Grub. Unser Torwart behielt die Oberhand, da dem Gästespieler die Nerven einen Streich spielten und er etwa 2m über das Tor schoss. Danach schnürten wir Bosnjak noch einmal rund vier Minuten am Strafraum in die Defensive ein. Für Bettinger ergab sich die Chance, aus kurzer Distanz quer zu legen und somit Glaser oder Afonso im Strafraum frei zu spielen. Doch auch er war in dieser Situation zu eigensinnig und traf nur das Außennetz. So blieb es beim 1:1.
Insgesamt blieben wir gegen SNK Bosnjak Mainz alle deutlich unterhalb unserer Möglichkeiten. Wenn ein konsequenter Gegner die Chancen nutzt die wir ihm bieten, dann kann diese Partie zu einem Debakel werden. Peter Grub und hier und da etwas Glück und Geschick hielten uns aber bis zum Ende des Spiels in der Partie. Ganz bitter war der Tag heute für Spampinato und Walter, die beide nicht zum Einsatz kamen.
Nun haben wir 31 Punkte und sind damit, wie anfangs bereits erwähnt, Punktgleich mit dem SV Klein-Winternheim II und Vitesse Mayence auf den Rängen zwölf, dreizehn und vierzehn. Vor diesen drei Mannschaften liegt in der Tabelle der SV Ober-Olm, der derzeit 32 Punkte aufweisen kann. Auf dem fünfzehnten und sechzehnten Rang stehen abgeschlagen Nieder-Olm II und der FC Lörzweiler. Vier Mannschaften, also der 1. FC Nackenheim II, der SV-Klein-Winternheim II, Vitesse Mayence und der SV Ober-Olm, spielen nach heutigem Stand zwei, einen oder keinen weiteren Absteiger in die Kreisklasse aus. Somit ist der Ausgang des letzten Spiels für uns von existentieller Bedeutung.
Für die Zahl der Absteiger aus unserer Klasse ist auch wichtig, wie viele Teams aus unserer Region aus den oberen Ligen absteigen. So könnte es etwa für uns von Bedeutung sein, ob der TSV Zornheim und der TSV Mommenheim die Bezirksliga halten können. In der Bezirksklasse Nord konkurrieren gleichzeitig einige Teams um den Verbleib, darunter auch Fiamitalia Mainz und der FSV Nieder-Olm. Auch hier wäre es wichtig, dass unsere Region wenige Absteiger aufweist, diese Mannschaften also die Klasse halten können. Daneben kann es Vorteil für die 2. Mannschaft sein, wenn unsere erste Mannschaft die Relegation erfolgreich bestreitet und in die Bezirksliga einzieht, wovon ich vollkommen überzeugt bin. Wichtig ist auch, ob der Tabellenzweite unserer Klasse, also Bretzenheim 12, seine Aufstiegsrelegation erfolgreich gestalten kann. Bei einer glücklichen Fügung kann sich die Zahl der Absteiger aus unserer Klasse also noch auf insgesamt ein oder zwei reduzieren. Doch darauf können und wollen wir uns nicht verlassen.
Ausgerechnet am so wichtigen letzten Spieltag müssen wir zu einer der spielstärksten und besten Mannschaften unserer Klasse, zur SG Udenheim/Sörgenloch. Diese Mannschaft war lange Zeit im Aufstiegsrennen und hat im Hinspiel in Nackenheim (4:4) wirklich tollen Fußball gespielt. Die Aufgabe dort wird also extrem schwer. Zudem plagt uns noch immer das Verletzungspech: Helmut Schley sollte eigentlich für den am Knie angeschlagenen Vieten das Spiel gegen Bosnjak Mainz als Libero beginnen, doch seine Gesundheit ließ ein Auflaufen kurz vor Spielbeginn nicht mehr zu. Daneben fehlten an diesem Wochenende auch Fassnacht (Mandelentzündung), Cernohorsky (Mandelentzündung), Petry (nicht da), Racioppa (nicht da), Afonso (Arbeiten), Sudrow (Schulterverletzung), Künneken (Beinverletzung) und Simmet (Abschlussfahrt).
Trotz dieser Misere haben wir selbst noch alles in der Hand. Im letzten Jahr ist diese Mannschaft am letzten Spieltag mit 21 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz gelandet. Durch glückliche Fügung blieb man dennoch in der Kreisliga. Heute haben wir zehn Punkte mehr und können uns mit einem Sieg retten. Leider scheiterten bessere Resultate in dieser Saison manchmal an einer Selbstüberschätzung und Überheblichkeit einzelner Spieler. Wenn jeder am kommenden Sonntag seinen besten Fußball spielt, dann können wir vielleicht eine kleine Sensation schaffen und die Saison mit 34 Punkten auf einem Nichtabstiegsplatz beenden. Hoffentlich gelingt uns dies.
1.FC Nackenheim II: Grub, Serti, Leber, Becker, Vieten, Glaser, Blaum, Kerz, Afonso, Friedrich, Bettinger
Auswechslungen: Petrak für Blaum (75’)
Afonso für Becker (80’)
Im Kader: Spampinato, Walter, Schley
Tore: 1:1 Bettinger (38’)
Mein besonderer Dank gilt heute Alexander Eckhard für die während des Spiels angefertigten Notizen.